#11 - Mal wieder was vom Marc

Nach über einem Monat Auslandssemester in Schottland, hört ihr endlich mal wieder etwas von mir - Marc.
Da es in den letzten Wochen so viel Lob für Lauras Blogeinträge von allen gab, hatte sie die ehrenhafte Aufgabe für uns zu schreiben. Heute bin ich aber mal wieder dran und ich will keine Kritik hören! :) Ich werde in diesem Blogeintrag als erstes auf die letzten Tage eingehen, seit denen unser Besuch aus Deutschland da ist und danach eine kurze Zusammenfassung aus meiner Sicht der Dinge von unserem ersten Monat in Schottland schreiben.

Nachdem wir Anfang der Woche die üblichen Fächer in der Universität absolvierten, 2D nervt immer mehr (ich bin kein Künstler), kam Mittwoch Nachmittag unser Besuch aus Deutschland an. Wir holten sie Nachmittags in Glasgow ab, nachdem sie bereits den Tag in Edinburgh verbracht haben. Danach ging es gleich nach Paisley, da die beiden sehr erschöpft waren und sich einfach nur ausruhen wollten. Dort angekommen, gab es eine erste Einweisung in unsere Wohnung. Da diese aber sehr klein ist, konnten wir schnell wieder los ziehen, um unsere Universität und die „Innenstadt“ von Paisley zu zeigen.

Am nächsten Tag ging es früh erstmal einkaufen. Trotz der schlechten Wettervorhersage wollten wir es nach dem Mittag riskieren, einen kleinen Ausflug zu unternehmen. Da wir schon seit Langem eine Tour von Howwood nach Lochwinnoch geplant hatten und sich diese jetzt anbot, fuhren wir, nachdem wir uns noch die Paisley Abbey angeschaut haben, Richtung Howwood.
Dort angekommen, legten wir als erstes Ziel den nicht weit entfernten Tempel fest, welcher, auf einem kleinen Hügel stehend, gut vom Zug aus sichtbar ist. Auf dem Weg dahin überholte uns ständig ein Traktor mit einem stinkenden Hänger, was wir aber in dem Moment noch ignorierten. Dies änderte sich jedoch, als plötzlich ein Wanderschild den Weg über das Feld festlegte, auf dem der Traktor seine geruchsintensive Ladung entlud. Naja, hart wie wir sind, ging es natürlich trotzdem über das Feld, da wir ja unser Etappenziel erreichen mussten. Dort angekommen, wurde der Tempel von uns fotografisch festgehalten. Hier sei vielleicht schon mal gesagt, dass alle, dort Anwesenden, Hobbyfotografen sind. Während wir eine Weile am Tempel waren, entdeckten die Mädels jede Menge Schafe. Für sie total toll, für mich … - naja. Nachdem wir, nach gefühlten 2 Stunden, damit fertig waren, die Schafe zu fotografieren (Die armen Schafe waren alle geflüchtet...), ging es dann endlich weiter Richtung Lochwinnoch. Glücklicherweise besserte sich nun das Wetter und die Sonne kam heraus. Auf dem Weg sahen wir noch einige Schwäne, die vor Allem wieder der weibliche Teil als interessante Fotomotive erklärten. Nachdem wir gegen 17:00 an unserem Tagesziel ankamen, ging es auch sofort wieder nach Hause. Zum Abendbrot gab es noch Fish and Chips und einen Film am Notebook.

Heute morgen ging es für Laura und mich erstmal zum St. Mirren Stadion um Karten für das Cup Finale, nächste Woche, zu holen. Sophie und Anja entschieden sich dazu, nochmals zu Morrisons zu gehen, um ein paar Dinge einzukaufen. Nachdem wir erfolgreich die letzten Karten für die kommende Fußballwoche gekauft haben, fuhren die drei Frauen nach Glasgow. Da ich heute ein Telefon-Bewerbungsgespräch hatte, blieb ich zu Hause und bereitete mich auf dieses vor. Nachmittags machte ich mich dann auch auf den Weg in die Stadt. Im Laufe des Tages schauten wir uns die Gallery of Modern Art an und liefen nochmals nach Necropolis, wo wir nun schon das dritte Mal waren. Abends fuhren wir dann voll geschafft nach Hause. Dort wurde dann eine leckere Pizza gegessen.

In den nächsten zwei Tagen wollen wir wieder auf eine Insel fahren, welche sich in der Nähe von Largs befindet. Außerdem wollen wir nochmal nach Glasgow, da noch der Wunsch besteht den größten Flohmarkt Schottlands zu besichtigen. Die Reihenfolge der Ausflüge machen wir jedoch vom Wetter abhängig. Weiterhin werden wir nächste Woche unseren Flash-Beleg fertig machen, bevor am Freitag dann meine Fußballfreunde kommen werden.

Soweit der Stand der letzten Tage. Nun werde ich mal, aus meiner Sicht, auf die Dinge eingehen, die wir im letzten Monat erlebt haben.

Beginnen möchte ich mit meinem Englisch, da ich danach von den Meisten immer wieder gefragt werden. Eigentlich ist es ganz okay. Die erste Woche war ziemlich hart, da wir noch jede Menge bürokratische Dinge erledigen mussten. Das hätte ich vermutlich alleine nicht geschafft. Aber durch Lauras Hilfe sind wir beide offiziell an der Universität eingeschrieben und haben unseren Studentenausweis. Ansonsten komm ich eigentlich halbwegs zurecht. Einkaufen und Bus fahren sind alles kein Problem, also überleben könnte ich schon Mal alleine ;) Die Professoren versteht man teilweise durch ihren schottischen Akzent nicht so gut, doch da sie alle Folien zum Mitlesen haben, ist das auch kein großes Problem. Außerdem sind hier alle sehr nett, so dass einem bei eventuellen Fragen immer geholfen wird. Wenn ich gerade beim Thema Universität bin, möchte ich vielleicht noch etwas näher auf sie eingehen.

Langsam finden wir uns in den Labyrinthen des Uni-Gebäudes zurecht und schaffen es nun in weniger als 10 Minuten zu unseren Vorlesungs- oder Praktikumsräume zu gelangen. Das ist hier gar nicht so einfach, da alle Häuser mit scheinbar endlosen Gängen verbunden sind und irgendwie alles gleich aussieht. Die von uns ausgesuchten Fächer sind alle sehr interessant. Für mich kompliziert ist das Fach 2D, was aber an meinem fehlenden Talent für's Zeichnen liegt. Aber ich denke mit meinen Strichmännchen werde ich selbst das schaffen. Die anderen Fächer sind da schon eher mein Ding. Zum Beispiel werden wir dieses Semester ein Handygame programmieren. Laura und ich werden zusammen Supertux nachprogrammieren bzw etwas abändern. Sobald es eine erste Alpha Version gibt, werdet ihr sie hier natürlich als Erstes finden :) Im dritten Fach programmieren wir mit Flash. Bis nächste Woche müssen wir ein Interface zum Buchen eines Urlaubs programmieren und danach haben wir bis zum Ende des Semester Zeit für ein Flashgame. Mit dem ersten Teil bin ich eigentlich schon seit letzter Woche fertig und vielleicht werde ich es die Tage mal online stellen, damit ihr vielleicht noch ein paar Bugs für mich findet.

Ansonsten ist es in Schottland gar nicht viel anders, als in Deutschland. Es gibt das selbe Essen wie in Deutschland, außer Nimm2 Bonbons, aber da hat mir Lauras Schwester ein paar mitgebracht, worüber ich mich sehr gefreut hab. Einen großen Unterschied stellt momentan das Wetter dar, da hier schon der Frühling begonnen hat.
Zu den großen Erlebnissen zählt hier außerdem das Busfahren. Immer wieder Wahnsinn, dass es zu keinen Unfällen kommt oder das diese „Busse“ überhaupt noch fahren. Auch interessant ist, dass es hier viele verschiedene Busunternehmen gibt und man natürlich für alle verschiedene Fahrkarten benötigt, die es zu verschiedenen Preisen gibt. Also nicht einfach in einen Bus einsteigen, obwohl da die Nummer drauf steht auf die man wartet, es könnte das falsche Unternehmen sein...
Auf den Wetterberichte kann man sich eigentlich auch nie verlassen, außer vielleicht, dass es nicht so wird, wie es vorhergesagt wurde. Aber naja, daran gewöhnt man sich mit der Zeit.

Am Ende möchte ich nochmal dafür Werbung machen, was ihr in den nächsten drei Monaten hier lesen und wir erleben werden. Auf jeden Fall werden wir mindestens eine Highland Tour machen, außerdem wollen wir auch nochmal nach Edinburgh und vielleicht nach London. Ansonsten planen wir uns, sobald es noch etwas wärmer wird, ein paar Fahrräder auszuleihen und so ein paar Touren zu machen. Nächste Woche wird es ein paar Infos zum schottischen Fußball geben.

Ich hoffe, dass es nicht zu schlimm war, dass ich mal wieder etwas schreiben wollte. Laura wird sicherlich auch bald wieder etwas schreiben.

Viele Grüße aus Schottland
Laura und Marc

Spruch des Abends: "Boar, herzt mein Klopf schnell!" (- by Laura)