#12 - Besuch - Beleg - Besuch

Wieder ist über eine Woche in Paisley vergangen ohne einen neuen Blogeintrag von uns. Dieses Mal lag es aber wirklich nur am Stress, den wir die vergangenen Tage hatten.
Montag musste ein Beleg fertig sein und bis Freitag gleich 2! Also könnt ihr euch ja sicher vorstellen, wie es bei uns die letzten Tage zuging.

Aber natürlich gibt es auch ein paar interessante Dinge zu berichten, mit denen ich gleich anfangen werde.

Vorletzten Samstag, am 13. März, planten wir 4 (Sophie und Anja waren noch bei uns) auf die Insel Arran zu fahren. Ursprünglich wollten wir diese Entscheidung vom Wetter abhängig machen. Da der Wetterbericht aber die beiden Tage des Wochenendes ziemlich traurig aussehen ließ, entschlossen wir uns die Tour auch bei schlechtem Wetter angehen zu lassen.
Der Vormittag verlief genau so, wie die 2 Tage vorher: um 9 war der Erste im Bad und gegen 10 hatte dann jeder einen Bauch voll Nutella- oder Marmeladentoast.
12:26 fuhren wir ab Paisley Gilmour Street Station mit dem Zug nach Ardrossan Harbour – nun endlich auch wieder ohne Schienenersatzverkehr. An der Endhaltestelle dieser Strecke angekommen, waren wir gleich umringt von Segelbooten, Möven (naja, die gibt es hier überall) und Wasser.
Zu unserer großen Enttäuschung mussten wir allerdings feststellen, dass wir noch eine Weile zu warten hatten, bis wir mit der Fähre übers Wasser zur Isle of Arran fahren konnten. Eine Weile bedeutete 2 Stunden :(
Und da die Fähre nach einer Stunde Fahrt erst 16:15 am Hafen der Insel anlegen konnte, hatten wir nur 3 Stunden Besichtigungszeit, bis wir wieder zurück fahren mussten. Ein wenig genervt mussten wir nun entscheiden, ob sich der Ausflug auf die Insel nun noch lohnte oder wir alternativ etwas Anderes unternehmen wollten. Die erste Wahl fiel auf letzteres und wir drehten um und liefen Richtung „Stadtzentrum“ von Ardrossan. Auf dem Hafengelände begegneten wir noch einer etwas sonderbaren Frau, welche auch deutsch zu sein schien und sich an uns heftete, als sie von uns erfuhr, dass man noch 2 Stunden auf die Fähre zu warten hatte.
Ein Abstecher in ein nahegelegenes Kaufhaus ließ sie jedoch abschütteln.
Marc wartete draußen, während wir Mädels uns mit Muffins und Schokolade eindeckten. :)
Die nächsten 1,5 Stunden waren wir dann also in Ardrossan unterwegs und mussten feststellen, dass diese keine wirklich schöne Stadt ist. Diese Einsicht brachte uns wiederum zu der Entscheidung, doch noch zur Insel Arran zu fahren. Also zurück zum Hafen und rein in die, nun endlich eingetroffene, Fähre. Im Schiff suchten wir uns ein gemütliches Plätzchen und packten unser süßes Proviant aus.
Anja, Marc und ich gingen nach der Hälfte der Fahrt auch mal an Deck um uns kräftig hin und her wehen zu lassen und natürlich Bilder von den vor uns auftauchenden Bergen zu knipsen.
16:10 erreichten wir die Insel und unser erstes Ziel war eine Touristeninformation. Das am ehesten in der Zeit erreichbare Ziel war Brodick Castle. Dieses war schon von Weiten sichtbar und unser Weg führte uns an der Küste entlang. Auch wenn das Wetter nicht das tollste war und es ab und zu etwas nieselte, nahmen wir den Weg auf uns und folgten den Wegweisern zur Burg. Wäre es nicht schon halb 5 (!) gewesen, hätten wir uns noch ein paar nette Geschäfte auf unserem Weg ansehen können: Aber Töpferei, Brauerei und Cheesshop hatten bereits geschlossen...
Das einzig Positive an den frühen Ladenschlusszeiten war, dass wir kostenlos in den Botanischen Garten der Burg gelangen konnten. Dort gab es, wie der Name schon verrät, jede Menge Pflanzen zu bewundern :) Beeindruckend waren vor allem die meterhohen Farnbüsche und die riesigen Rhododendren.
Die Burg an sich war schnell von außen besichtigt und wir machten noch ein paar Gruppenaufnahmen, zur Freude aller Beteiligten ;)
Dann war es auch schon wieder Zeit, sich auf den Rückweg zu machen, wir hatten noch etwas mehr als eine Stunde, bis die Fähre abfuhr.
Als wir wieder bis zur Küste gelaufen waren, dachten wir uns: warum nehmen wir nicht eine Abkürzung, indem wir einfach am Strand entlang laufen würden. Der Abfahrtshafen war ja immer sichtbar und man konnte sich gar nicht verlaufen.
Die ersten paar Bäche, die ins Meer mündeten, waren noch mit einem Sprung oder schnellem Durchlaufen an flachen Stellen mit Leichtigkeit zu überwinden, aber als sie dann immer breiter wurden, zweifelten wir langsam an der Genialität dieser Entscheidung...
Als wir uns dann vor einem wirklich unüberwindbaren Wasserzufluss wiederfanden, mussten wir sogar ein Stück zurück laufen, um uns einen Weg vom Strand weg zu suchen. Der nächste Teil unserer Wanderung (unser Ausflug war nun wirklich als solche zu bezeichnen) führte uns über den gut gepflegten Rasen eines Golfplatzes. Da es aber mittlerweile auch schon dunkler geworden war, waren wir der Meinung, dass uns schon niemand sehen würde. Aber im Gegensatz zum Sandstrand lief es sich richtig gut auf der Wiese :)
Wir erreichten die Fähre noch rechtzeitig, wenn auch total erschöpft und mit schmerzenden Füßen. 19:30 legten wir ab und 2 Stunden später waren wir wieder in der Wohnung in Paisley.
Jeder hatte sich noch was zum Essen geholt und wir konnten mit vollem Bauch und einem lustigen Film den Abend ausklingen lassen.
Bilder: http://www.winhasser.de/bilder/tag-34

Sonntags zog es uns ein weiteres Mal nach Glasgow zum angeblich größten Trödelmarkt Schottlands. Ein Fußmarsch von 30 Minuten brachte uns vor die Tore und Lagerhallen von eben diesem namens Barras. Leider war die Enttäuschung erstmal groß, da sich der Flohmarkt eher als Art Polenmarkt entpuppte. Schnell waren die paar Stände abgeklappert und wir besuchten noch die alten Markthallen, welche mit zum Barras gehörten. Diese erinnerten schon mehr an einen richtigen Flohmarkt, in dem es sich lohnte ein wenig genauer hinzusehen.
Besonders angetan war Sophie von einem Stand mit alten Comics, an dem sie und ich eine Weile wühlten, während sich Marc und Anja die Finger abfroren. Nachdem sie einige Comics „abstauben“ konnte, verließen wir, Sophie voll zufrieden, das Barras-Gelände.
Den Rest des Tages verbrachten wir in unserer Wohnung. Während die Besucher ihre Tasche packten und sich freuten, dass alles Gekaufte hineinpasste, arbeiteten Marc und ich noch an unserem Beleg weiter. Abends schauten wir noch nen Film und gingen recht zeitig schlafen.

Montag war der Tag der Abreise für Sophie und Anja. Wir brachten sie zum Bus und nach der Verabschiedung begann wieder ein ruhiger Unitag mit Arbeiten an unserem Flashbeleg. Nachdem diese erledigt waren, musste auch noch der andere Beleg beendet werden – damit erst einmal genug mit dem für euch sicher unübersichtlichen Belegwirrwarr.

Der 16. März begann mit einem Einkauf bei Morrisons, Mittagessen und dann der Gang zum 2-D-Praktikum (Vorlesung gibt es seit diesem Zeitpunkt nicht mehr, weshalb wir nun den gesamten Dienstag Praktikum haben).

Am Mittwoch war, wie sollte es anders sein, wieder Mobile-Game Development.
Nach der Uni kauften wir in einem recht ominösen Laden einen Haarschneider für sagenhafte 5 Pfund, da Marcs Haare in den letzten anderthalb Monaten echt ganz schön gewachsen waren. Die erste Idee fiel natürlich auf den Besuch eines Friseurs. Da die Angst aber zu groß war, dass er mit einem ungewollten Schnitt den Laden verließ, wollte ich mich mal daran probieren – muss ich ja nun auch langsam mal lernen ;)
Und so schwer ist es ja sicher nicht mit so nem Gerät umzugehen. Marc hatte schon ein wenig Bedenken, was das „Ausprobieren“ wohl für Ergebnisse mit sich bringen konnte, doch zu seinem Glück gab der Haarschneider nach der ersten Inbetriebnahme seinen Geist auf ;)
Der Haufen Schrott landete natürlich gleich im Müll - Naja, immerhin haben wir für die 5 Pfund einen Kamm und eine Schere bekommen...

Donnerstag: Belege, Belege, Belege... mehr gibt’s zu dem Tag eigentlich nicht zu sagen. :)

Der nächste Tag fing auch recht, für Leser, uninteressant an. Neben dem Belegstress, den wir immer noch zu bewältigen hatten, mixten wir jeder noch je einen Nudelsalat zusammen. Zwischendurch musste Marc auch noch mal fix einkaufen, da es an ein paar Zutaten mangelte. Bis 16:30 (Deadline des letzten Belegs) war also wirklich Stress pur angesagt und danach warteten wir nur noch auf die Nachricht von Marcs Fußballfreunden, die an diesem Tag einflogen und uns Bescheid sagen sollten, wenn sie von Edinburgh mit ihrem Mietwagen losfuhren.
Halb 8 pm kam dann die lang ersehnte SMS und uns war klar, dass wir wohl auf den Luxus Auto, sprich auf jede Menge Transportkapazität, verzichten mussten und wir liefen zu zweit zum Morrisons um vor allem das Frühstück für den nächsten Morgen zu sichern. Bier musste natürlich auch her, damit die Kerle zufrieden gestellt waren ;)
Voll bepackt erreichten wir unsere Wohnung und kurze Zeit später fuhr dann schon der Ford mit unserem Besuch vor.
Die obligatorische Wohnungsbesichtigung war schnell erledigt und über die Schlafverhältnisse waren sich die 4 neuen Untermieter auch fix einig: einer in der „Küche“, einer zusammengerollt auf der Couch, der andere vor dem guten Möbelstück im „Wohnzimmer“ und letzterer zwischen Stube und Essbereich ;)

Das soll's erstmal wieder gewesen sein mit dem Bericht. Zu den näheren Informationen der nächsten Tage ist natürlich Marc zuständig, mit ausführlichen Fußballberichten versteht sich.

Bis später also,

es Grüßen Marc und Laura– Cheers and Thanks!