Weblog von Laura Kurzer

Besuch in Braunschweig

Vor einigen Wochen, um genau zu sein, vom 21. bis 23. September, besuchten wir Carmen (eine Kommilitonin aus Mittweida) und Alex in ihrer neuen Studienstadt Braunschweig. Dieser Besuch war schon lange überfällig und um so mehr freuten wir uns darauf. Am Ankunftsabend beließen wir es bei einem tollen Abendbrot und ner gemütlichen Spielerunde. Der Samstag wurde für eine Stadtbesichtigung genutzt. Dabei erfuhren wir interessante Dinge über Heinrich den Löwen und die Geschichten zu den wichtigsten Häusern der früheren Handelsmetropole. Von zwischenzeitlichem Regen ließen wir uns nicht abschrecken, schlenderten durch die Altstadt sowie das Magniviertel und besichtigten unter anderem den Kohlmarkt, das Gewandhaus, den Dom und natürlich Europas größte Quadriga, welche sich auf dem rekonstuierten Braunschweiger Schloss befindet.
Nach einem weiteren schönen Spieleabend ließen wir am 23. September das "Nieder" hinter uns und fuhren zurück ins heimische Sachsen.

Bilder vom schönen Braunschweig findet ihr hier.

Island (28.07. - 08.08.2012)





Da freut man sich so lange auf seinen Urlaub und dann ist er doch wieder ganz schnell vorbei. Aber wem geht das nicht so. Damit Marc und mir jedoch möglichst viele Erinnerungen an die schöne Zeit in Island erhalten bleiben, entsteht dieser „kleine“ (wir werden's sehen) Blogeintrag. Wer keine Lust zum Lesen hat bzw. zusätzlich ein paar visuelle Eindrücke erhalten möchte, der schaut am besten mal in der Bildergalerie vorbei: LINK.

Wie immer kümmerte sich Marc im Vorfeld um die Planung unseres Urlaubs und belas sich schon Monate vorher im Internet über Tipps und tolle Orte in Island, die man gesehen haben müsse. Letztendlich füllte er die ersten Seiten eines kleinen Reisebüchleins mit den wichtigsten Informationen und der Wunschroute, die wir mit unserem Mietauto zurücklegen wollten.

Am 28.07. war es dann so weit. Unser Hinflug sollte 22:05 ab Berlin Tegel gehen. Dieser späte Start zwang uns dazu, den gesamten Samstagvormittag unruhig auf den ersehnten Aufbruch zu warten und tausendmal daran zu zweifeln, dass alles Notwendige in den Reisetaschen verstaut worden war.
Nachdem wir uns abermals versichert hatten, dass sich die Bahntickets sowie die Blätter zur Flugreservierung im Rucksack befanden, wichtige Adressen und Telefonnummern im besagten Reisebuch notiert worden waren und die VISA-Karte mit so ziemlich all unserem Geld aufgeladen wurde, konnten wir kurz vor 18 Uhr in den ICE nach Berlin einsteigen. Pünktlich drei Stunden vor Abflug erreichten wir den Flughafen. Wir staunten nicht schlecht als wir sahen, dass die Schlange am Check-In Schalter schon eine beachtliche Länge angenommen hatte und reihten uns gleich ein. Mit etwa einer halben Stunde Verspätung starteten wir dann endlich gegen 23:40 und flogen, in Deutschland war es natürlich schon dunkel, dem Sonnenuntergang entgegen Richtung Island. Ein wenig geplättet, da uns die Müdigkeit in den Knochen steckte, erreichten wir kurz vor 0:00 Ortszeit (in Island hängen die Uhren zwei Stunden hinterher) den Flughafen Keflavik [keplavi:k].
Der Empfang war groß: Hotelangestellte und Vertreter von Autovermietungen kümmerten sich um ihre Kunden. Nur Marc und ich suchten zunächst vergebens nach dem Shuttlebus, der uns wie versprochen zu unserem naheliegenden Hostel bringen sollte. Wir warteten, bis im Flughafen etwas Ruhe eingekehrt war und ich die ersten Euro in isländische Kronen eingetauscht hatte, bevor ich mich telefonisch bei unserer Unterkunft meldete: Der Bus wartete natürlich auf der anderen Seite des Flughafens... Im Hostel angekommen ging alles recht fix: Kurzer Check-In, Geleitung zum Zimmer, duschen und dann endlich schlafen (mittlerweile zeigte die umgestellte Uhr 1:30).

Tag 1

Am ersten Morgen in Island begrüßten uns ein bewölkter Himmel und frische Temperaturen um 15°C. Der erste Weg führte ins Haupthaus des Hostels und in den Frühstücksraum. Gegen 11 ließen wir uns dann mit dem Shuttlebus wieder zurück zum Flughafen fahren, um dann von dort mit einem Linienbus in die nördlichste Hauptstadt der Welt zu gelangen. In Reykjavik liefen wir einmal quer durch die Stadt und besuchten auf unserem Weg das Rathaus, welches an einem schicken Stadtteich gelegen ist, die Kirche (Hallgrimskirka), die Oper, das wohl schickste und modernste Haus dort und Perlan, ein Warmwasserspeicher welcher nicht nur die Einwohner mit warmen Wasser versorgt sondern im Winter auch für die beheizten Straßen und Wege verantwortlich ist. In der am Hafen gelegenen Oper hielten wir uns ein bisschen länger auf. Dort kauften wir uns eine CD einer einheimischen Band (Low Roar), die uns von da an in den nächsten Tagen ein ständiger Begleiter auf unseren Autofahrten war. Eben dieses Auto nahmen wir auch an dem Tag in Empfang, noch dazu 2 Stunden eher als geplant. So standen wir dann gegen 16 Uhr mit unserem Mietwagen da und überlegten, was wir mit unseren gewonnen Zeit anstellen sollten. Ein Wunsch von Marc musste aber noch in Reykjavik erfüllt werden. Dazu ging es zum Sportpark der Stadt, in welchem sich 3 Stadien befinden. Unter anderem auch das isländische Nationalstadion, welches mit seinen 15.000 Sitzplätzen immerhin 5% der gesamten Bevölkerung Islands fassen kann. Eigentlich hatte Marc geplant, dort am Abend ein Spiel zu verfolgen, allerdings war auf dem Fußballrasen nebenan eine andere Partie am Laufen. Also gesellten wir uns zu den Fans, welche ihre führende Mannschaft lautstark unterstützten. Die Stimmung war super und verhältnismäßig um Weiten besser als die der Fans (hochklassiger) Vereine in Schottland.
Nun war auch dieser To-Do-Punkt abgehakt und wir hatten noch eine Menge Zeit um das erste Mal mit unserem neuen Geländewagen (Toyota RAV4, falls es interessiert) die Stadt zu verlassen. Wir entschieden uns dafür einen Programmpunkt, der am Ende unserer Route geplant war, vorzuziehen. Also ging es ein Stückchen gen Norden zum Nationalpark Þingvellir (zur Aussprache: Þ, wie engl. „th“ und ll, wie „tl“). An diesem Ort wurde 1944 die Republik Island gegründet und war auch vorher das Zentrum der Gesetzgebung. Das weite Tal ist geprägt durch einen hohen Steinwall (einer sogenannten Grabenbruchzone, bei der tektonische Platten des mittelatlantischen Rückens auseinanderdriften) und viele Flussläufe. Auf deren schicken Holzbrücken und -stegen ist sicher reger Betrieb, wenn tagsüber die Touristen in ihren Reisebussen zu dieser wichtigen Sehenswürdigkeit geführt werden. Wir waren zu einer angenehmeren Zeit dort, die Uhr zeigte bereits etwa 21 Uhr an und außer ein paar wenigen kleinen Touristengruppen, war kaum jemand anzutreffen und wir spazierten fast alleine durch die beeindruckende Landschaft. Bald schlugen wir den Rückweg zum Hostel in Keflavik ein, wobei wir einen kleinen, weniger erfolgreichen Umweg über eine Nebenstraße nahmen. Gegen Mitternacht konnten wir uns wieder in unser Hostel-Bett, unser letztes Bett in Island, fallen lassen.

Tag 2

Unser Tagesziel für den 30.07. sollte die Hekla sein (alle Vulkane in Island sind weiblich). Dieser Vulkan gehört zu den aktivsten der Insel, da sie etwa alle 10 Jahre eruptiert, wobei sie das letzte Mal 2000 ausbrach und seit 2010 bereits 2 Jahre überfällig ist. Auf diesen Wissensstand brachte uns ein Tramper, welchen wir ein Stückchen in unserem Auto mitnahmen. Nach dem ersten englischsprachigen Informationsaustausch stellte sich heraus, dass der junge Mann aus Jena kommt und wir deutsch weiterreden konnten. Nach ein paar Kilometern Fahrt über die Schotterpiste setzten wir ihn auch schon wieder ab, da er einen anderen, für uns nicht befahrbaren Weg einschlagen wollte. Auch wir kehrten wieder um, da wir uns mittlerweile dazu entschlossen hatten, den Aufstieg auf die Hekla aufzugeben (hätten wir eh nicht geschafft ;)) und uns sonst nix weiter in der Richtung erwartet hätte. Rückzu hielten wir nochmal kurz neben einem Fluss um ein paar Bilder dieser kargen, steinigen aber beeindruckenden Landschaft zu machen.
Nach diesem Abstecher war der Ort Skogar unser nächstes Ziel. Dort erwartete uns ein toller Wasserfall, der Skogarfoss und ein Campingplatz, auf dem wir unsere dritte Nacht verbringen wollten. Auf dem Weg dahin kamen wir noch an der Berggruppe vorbei, welche den Gletscher Eyjafjallajökull (deutsche Übersetzung etwa: Inselbergegletscher) beherbergt. Der Ausbruch des Vulkans unter diesem Gletscher war die Ursache für viele gestrichene Flüge im Jahr 2010, was auch einige unserer Besucher in Schottland zu spüren bekamen. Leider konnten wir nicht so viel von den Bergen sehen, da sich diese, ebenso wie Hekla in den tiefhängenden Wolken versteckt hielten.
In Skogar angekommen schlugen wir zunächst unser Lager auf und bestiegen dann den Berg, von welchem der gleichnamige Fluss in die Tiefe stürzte. Nachdem wir ein Stückchen dessen Flusslauf entlang gelaufen waren begann es heftig zu regnen. Total durchnässt kamen wir wieder am Zelt an und versuchten die durchweichten Klamotten im Auto bestmöglich zum Trocknen auszubreiten. Als der Regen aufhörte, grillten wir uns auf nem Einweggrill ein kleines Abendbrot und verzogen uns dann schon bald ins Zelt. Kurz nach 9 machten noch die Campingplatzbetreiber ihre Runde und sammelten von den Übernachtenden die Platzgebühr ein.

Tag 3

Als wir am folgenden Tag die Tür unseres Zeltes öffneten, überraschte uns ein strahlend blauer Himmel und Sonnenschein. Diesen erfreulichen Wetterumschwung nutzen wir natürlich um erstens unsere immer noch nassen Klamotten aus dem Auto zu holen und auf unseren Campinghockern ausgebreitet in der Sonne trocknen zu lassen. Zweitens wiederholten wir den kleinen Aufstieg entlang des Wasserfalls vom Vorabend und genossen das Wetter und den Ausblick zum Meer. Wieder am Auto angekommen packten wir unsere sieben Sachen, frühstückten und es ging weiter nach Osten auf dem Hringvegur, die Hauptstraße Islands. Nun durfte ich auch mal hinterm Steuer sitzen und fuhr uns zu einem Teil der Küste, an dem uns tolle Felsgebilde versprochen wurden. Es war wirklich schön dort, aber neben dem gewaltigen Felstor Dyrhólaey und interessanten Bergformationen (Reynisdrangor) in weiter Ferne, waren natürlich eine Gruppe Papageientaucher das besondere Highlight. Das dachten sich auch die anderen Touristen und es gab eine große Menschentraube an der belebten Steilküste und es wurde geknipst und sich über die Lundi (isländisch für Papageientaucher) gefreut. Das tollste für Marc war wahrscheinlich die steile und holprige Fahrt auf den Aussichtspunkt.
Vorbei an der Stadt Vik fuhren wir zu unserem nächsten Tagesziel: Es sollte zum Nationalpark Skaftafell gehen. Schon von Weitem erkannten wir die vielen Gletscherzungen, die weit in die Landschaft ragten. Sie gehören zu Vatnajökull, Europas größtem Gletscher (bzgl. Volumen). Neben der Straße sahen wir ein altes Brückenteil, der nach einem Vulkanausbruch (1996) und der damit verbundenen Überschwemmung durch ausgespültes Gletscherwasser zerstörten Brücke. Diese Überreste machten einem erst Bewusst, welche katastrophalen Ausmaße eine solche Eruption mit sich bringt. Bei schönstem Sonnenschein erreichten wir kurze Zeit später den Campingplatz bzw. das Touristenzentrum des Nationalparks Skaftafell. Wir suchten uns ein schönes Fleckchen zwischen den vielen anderen aufgeschlagenen Zelten und folgten den Wegweisern zu einem nahegelegenen Wasserfall. Der Weg zum Svartifoss (foss - Wasserfall) war wirklich schön mit seiner vielfältigen Vegetation und den vielen Flüssen, in die wir auch mal unsere Füße tauchten.
Nach dem Abendbrot machten wir auch nochmal einen Abstecher zu einer nahegelegenen Gletscherzunge des Skaftafellsjökull (jökull - Gletscher). Die Sonne war mittlerweile untergegangen und es war dementsprechend kühl auf dem Weg über die Geröllwüste / Sander bei der uns, ohne schützende Felsen oder Bäume, der Wind kräftig um die Ohren pustete. Das hielt uns trotzdem nicht davon ab die Hände mal in das eiskalte Wasser des Gletschersees zu halten. Am Zelt wärmten wir uns wieder auf mit einer Portion Camping-Kocher-Nudeln und ner Dose saftiger, aber dennoch geschmackloser Tomatensoße.

Tag 4

An diesem Tag ließen wir das Auto erstmal stehen und begannen halb 11 unsere Wanderroute, die Marc am Tag zuvor ausgesucht hatte. Diese führte über die Bergebene an dessen Fuße sich der Campingplatz befindet. Der Aufstieg war ziemlich anstrengend, doch die Aussicht lohnte sich. Es waren angenehme, aber wechselhafte Temperaturen, da die Sonne schien aber auch ein frischer Wind wehte – Wir konnten uns kaum entscheiden zwischen kurzärmlig und windschützenden Jacken. Der Wanderpfad schickte uns über Stock und Stein und führte entlang des Gletschers, zu dem wir am Vorabend spaziert waren. Unterwegs sahen wir ab und an ein paar Touristen, insgesamt war es allerdings eine ruhige und idyllische Strecke. Auch eine kleine Berghuhnfamilie (was auch immer es nun war) lief uns über den Weg. Als wir nach langem Fußmarsch das Ende oder eher den Anfang der Gletscherzunge erreicht hatten, dachten wir schon einen Großteil der Strecke geschafft zu haben. Dabei täuschten wir uns aber gewaltig, wie wir feststellen mussten, als wir den noch laaangen Weg hinter dem gerade halbumrundeten Berg erblickten. Wir hatten also noch nichtmal die Hälfte hinter uns. Aber Spaß machte die Wanderung auf alle Fälle und die erlebte Landschaft war grandios. Ein paar Stunden später erkannten wir die Wege in der Nähe des Campingplatzes und konnten aufatmen, als wir gegen 17:30 wieder beim Zelt eintrudelten. Neben kaputten Füßen und leeren Mägen hinterließen auch die Sonnenstrahlen nach der knapp 16 km langen Tour ihre Spuren. Mit knallroten Gesichtern bauten wir unser Zelt ab und fuhren weiter in die Ortschaft Höfn (Aussprache „fn“, wie „pn“). Als wir ankamen war es schon recht spät, doch zum Glück hatten wir alles für ein Abendbrot im Auto und mussten erst am nächsten Tag wieder einkaufen gehen. Wir fanden einen Zeltplatz nahe des Ortseingangs und schlugen unser Nachtlager auf. Nach einem kleinen Erkundungsspaziergang im Ort und ner Dosensuppe landeten wir auch schon müde und erschöpft in unseren Schlafsäcken.

Tag 5

Wie angekündigt begann unser Tag mit einem Einkauf im naheliegenden Netto. Dort besorgten wir uns neben Zutaten für die nächsten Abendbrote auch ein paar frische Brötchen und ein zuckersüßes Gebäck beim Bäcker. Unser Frühstück nahmen wir auf einer Holzbank gleich neben der stürmischen See ein. Die süße Leckerei hoben wir uns für ein späteres Vesper auf. Mit vollen Bäuchen setzten wir uns wieder ins Auto und fuhren, zurück auf der Hauptstraße, in das Fischerdorf Djúpivogur. Hier planten wir eigentlich unsere erste fischige Mahlzeit einzunehmen, aber nach dem üppigen Start in den Tag hatten wir noch keinen Hunger. Stattdessen sahen wir uns etwas um, groß war der Ort ja nicht, und stießen auf einen Hof, auf welchem eine Kunst-Sammlung aus Naturmaterialien ausgestellt war. Zu den Ausstellungsstücken zählten auch die Knochen ziemlich großer Wasserbewohner, die liebevoll wieder zu einem Ganzen zusammengesetzt worden waren. Nach dem Kulturteil ging die Autofahrt weiter, mittlerweile befanden wir uns an der Ostküste der Insel. Es sollte zu dem 35 km langen See Lagarfljót gehen um sich dort zunächst einen potentiellen Campingplatz auszusuchen und sich dann die Umgebung anzugucken. Über eine Abkürzung zur Hauptstraße, die uns eine abenteuerliche Berg- und Talfahrt bescherte, kamen wir schnell ans Ziel. Wir hatten noch so viel Zeit, dass wir kurzerhand entschlossen erstmal weiter, vorbei am See, ins Landesinnere zu fahren. Unsere Landkarte führte uns auf der Straße 910 zu einem Stausee. Wir überquerten den großen Staudamm und folgten einer sehr steinigen Straße, welche, wie bei vielen Verkehrswegen Islands üblich 4x4 Fahrzeugen vorbehalten ist und mit einem „F“ gekennzeichnet sind. Den Zeltplatz, welchen uns die Karte versprochen hatte, konnten wir leider nicht ausfindig machen. Deshalb drehten wir wieder um. Bevor es allerdings zum See zurück ging, versuchten wir uns noch an einer weiteren F-Straße, welche zum Berg Snæfell führen sollte. Uns war von vorne herein klar, dass das kennzeichnende F und der ausdrückliche Hinweis auf 4x4-Fahrzeugen gerechtfertigt sein sollte, immerhin führte diese Straße tiefer ins Hochland. Es erwartete uns eine sehr holprige Piste, über die wir nur vorsichtig unseren Weg bahnten. Ein Auto, ähnlich dem unserem, fuhr uns voraus und machte uns Hoffnungen, dass auch wir die Strecke meistern konnten. Wir waren ein gutes Stück vorangekommen, doch dann mussten wir uns der ersten Wasserdurchfahrt stellen, da ein kleiner Fluss die Straße teilte. Trotz der Sorge um Wasserschäden am Mietauto gelang uns die Durchfahrt. Beim zweiten Fluss zögerten wir mehr, sodass uns der Fahrer des anderen Autos mit Tipps zu Hilfe kam. Vor der dritten Wasserdurchfahrt drehten wir allerdings um, einen eventuellen Schaden war uns das Ziel dieser Straße nicht wert. Letztendlich blieben wir die Nacht, wie anfangs geplant, beim Campingplatz Atlavik am Lagarfljót. Auf der Rückfahrt mussten wir immer wieder auf die Schafe achten, die sich gerne auf dem warmen Asphalt der Straße aufhielten. Ein leckeres Abendbrot am Seeufer und ein schneller Sonnenuntergang hinter den umliegenden Bergen bildeten den perfekten Abschluss dieses erlebnisreichen Tages.

Tag 6

Nach dem sonnigen und heißen Vortag starteten wir etwas frischer in den Morgen des sechsten Urlaubstages. Nach vergeblichem Suchen eines Duschraumes auf dem Campingplatz packten wir unsere sieben Sachen und fuhren weiter. Während unserer Fahrt stießen wir auf ein auffällig dampfendes und verdächtig müffelndes Gebiet. Dabei konnte es sich nur um heiße Quellen handeln. Wir hielten an einem bereits überfüllten Parkplatz und näherten uns den blubbernden Schwefelquellen. Der Gestank wurde immer intensiver, je näher ich ihnen kam. Marc empfand es als garnicht so schlimm, ich musste allerdings bald zurück ins Auto flüchten, da ich mich sonst nicht länger hätte halten können ;) Nach vielen tollen Fotos und einem herzhaften Aufatmen setzten wir unseren Weg fort. Der See Mývatn stand auf dem Plan. Der Weg dahin war nicht so weit, weshalb wir auch wieder ein paar Programmpunkte vorziehen konnten. Das bedeutete wiederum einen kleinen Bogen an der Nordküste entlang einzuschlagen. Zuerst hielten wir in der Stadt Húsavík, um am Stadteingang auf einer Parkplatzbank unser Mittag zu kochen und dabei von einer Möwe belästigt zu werden. Den Ort schauten wir uns kurz an, bevor wir mit geputztem Auto weiter fuhren. Danach standen wieder die Naturwunder Islands im Vordergrund. Der Wasserfall Dettifoss war aber auch beeindruckend! Mit seinen herabstürzenden Wassermassen und deren Fallhöhe ist er der gewaltigste seiner Art in Europa (In der Kategorie dreckig hätte er auch einen Preis abgeräumt). Nachdem wir eine Weile das Naturschauspiel bewundern konnten, beendeten wir die große Runde und fanden uns einige Zeit später am Mývatn See wieder. In einem kleinen Supermarkt kauften wir uns geräucherte Forelle und genossen unsere Fischbrötchen zum Abendbrot. Der See (Myvatn zu dt.: Mückensee) machte seinem Namen alle Ehre und wir mussten beim Abbeißen aufpassen, dass uns keine der Insekten in den Mund flog. Trotz der Plage kämpfte ich mich gegen Mitternacht zum Ufer des Sees durch, um ein paar kitschig-romantische Bilder vom Sonnenuntergang zu machen. Nach einer Dusche mit schweflig stinkendem Wasser schlüpften wir in unser Zelt, in der Hoffnung, dass keine der Mücken ebenfalls einen Weg ins Innere gefunden hat (Zum Glück gehörten sie wenigstens nicht zur stechenden Sorte). Der alte-Eier-Geruch verfolgte mich leider seit den heißen Quellen noch eine ganze Weile...

Tag 7

Mittlerweile war schon ein großes Stück unserer Rundreise geschafft, wenn nicht sogar schon zwei Drittel, als wir an diesem Tag Akureyri anpeilten. Bevor wir die Stadt erreichten war noch der Zwischenstopp am wunderschönen Goðafoss (Götterwasserfall) ein Muss. In Islands viertgrößter Stadt Akureyri suchten wir zunächst einen Buchladen und als wir einen fanden verbrachten wir eine gefühlte Ewigkeit in ihm. Während ich nach einem schönen Kinderbuch schaute, das seit Schottland typische Mitbringsel, nutzte Marc die Zeit und den vorhandenen Strom, um die bisher aufgenommenen Fotos auf dem Netbook zu sichern. Um einige isländische Kronen und auch einige Nerven ärmer, verließen wir den Bücherladen und schlenderten im Sonnenschein durch die restliche Stadt. Beim Versuch Geld für die kommenden Tage und Vorhaben abzuheben, mussten wir feststellen, dass die Visakarte nichts mehr hergab. Dieser Umstand zwang uns dazu, einige unserer Pläne über den Haufen zu werfen. Dazu gehörte vor allem die Teilnahme an einer der Walbesichtigungstouren, die am selben Abend in Dalvik vorgesehen war. Stattdessen nutzten wir die Zeit, den ersten Teil der F35 zu befahren. Diese Straße führt durch das westliche Hochland und sollte uns bis kurz vor Reykjavik bringen. Natürlich tankten wir vorher das Auto nochmal auf und deckten uns in einem Supermarkt mit den wichtigsten Lebensmitteln für die nächsten Tage ein.
Zur Übernachtung kehrten wir in einer kleinen Privatherberge ein bzw. schlugen unser Zelt auf dessen Gelände auf. Die Betreiberinnen der Unterkunft waren nett und gastfreundlich, sodass wir uns dort sehr wohl fühlten. Zu unserem Wohlbefinden trugen außerdem die bisher saubersten Duschen und ein 35°C warmer Jacuzzi bei. In diesen sprangen wir gegen 23 Uhr und ließen den Abend entspannt ausklingen.

Tag 8

Am frühen Morgen weckte uns ein seltsames Geräusch neben unserem Zelt. Natürlich siegte die Neugier und ich blinzelte unter dem Rand des Vorzeltes einer kleinen Gruppe Schafe entgegen, die gemütlich grasten. Die in Island überall frei herumlaufenden Wollträger bewiesen aber ihre Feigheit, als sie, mich bemerkend, schnell die Flucht ergriffen. Ein paar Stunden später war es dann an der Zeit aufzustehen. Nach dem Frühstück setzten wir dann unseren Weg auf der F35 fort. Es sollte an diesem Tag gar nicht so weit gehen. Der nächste Ort, Hverallir, war das angestrebte Ziel. Nach einer dennoch dreistündigen Autofahrt waren wir angekommen. Auf der Straße kam es selten vor, dass mal ein anders Auto in Sichtweite war, um so erstaunlicher war der Touristenandrang in diesem Ort. Grund dafür waren wohl die Thermalquellen, die auch hier vor sich hindampften. Natürlich spazierten wir auch die Holzstege entlang um uns die Quellen anzusehen. Diese sonderten zum Glück nicht so einen stechenden Geruch ab. Außerdem befand sich dort eines der Thermalbäder (eher ein winziger Pool) welches sein warmes Wasser direkt aus den Quellen bezog. Das wollten wir natürlich auch mal mitmachen, da aber ständig neue Leute reinsprangen und es bei mehr als 5 badenden zu kuschlig geworden wäre, verschoben wir die Planschrunde. Stattdessen drehten wir noch eine Runde durch das, aus erkalteter Lava geformte Gelände. Nach unserem Nudel-Abendbrot schauten wir noch ein paar Folgen einer Serie und beendeten somit den Tag.

Tag 9

Um so zeitiger begann der nächste. Da wir zuvor nicht den Zeltplatz eigenen Naturpool benutzen konnten, hatten wir die grandiose Idee an diesem Morgen extra früh aufzustehen, um ungestört ein paar entspannende Minuten darin zu verbringen. Marc hatte auf meine Handyuhr geschaut und festgestellt, dass es bereits 7 Uhr war. Höchste Zeit also, sich aus unseren Schlafsäcken zu quälen und zitternd in unseren Badeklamotten zu den heißen Quellen zu sprinten.
– Überall auf dem Campingplatz hatten sich übrigens wieder einige wollige Besucher zusammengefunden, die friedlich neben den Zelten grasten und aus dem lauwarmen Quellwasser tranken. Nur als sie uns entdeckten, nahmen die Schafe wieder scheu Reißaus. –
In der Hoffnung, uns nun im Wasser des Pools aufwärmen zu können stiegen wir über dessen steinigen Rand hinein. Leider erwartete uns eine kühle „Erfrischung“, die wir in dieser früh morgendliche Kälte nicht herbeigesehnt hatten. Lange hielten wir es dementsprechend nicht in dem kleinen schlierigen Schwimmbecken aus und kletterten nach immerhin erst 15 Minuten wieder ins Freie. Schnell geduscht und schon kuschelten wir uns wieder in die warmen Schlafsäcke. Als wir dann wieder etwas aufgewärmt waren, wagte ich den Blick auf mein Handy. Was Marc eine halbe Stunde zuvor nicht beachtete: Ich hatte nicht auf isländische Zeit umgestellt. Wir waren also für dieses doch eher enttäuschende Erlebnis um 5(!!!) aufgestanden... na super ;)
Mit dem Aufstehen ließen wir uns dann um so mehr Zeit und frühstückten in aller Ruhe. Dann setzten wir unsere Fahrt auf der F35 fort. Neben dem ganzen Staub und Schotter, der um unser Auto flog und auch die Luft im Innenraum staubig schmecken ließ, stand uns auch wieder eine kleine harmlose Wasserfahrt bevor. Wir unternahmen einen Ausflug zu den Kerlingarfjöll. In einem idyllischen Tal dieser großen Berggruppe begannen wir eine kleine Wanderung mit anstrengendem Aufstieg, Abkühlung an Eisresten zwischen den Bergen und einem wundervollen Rückweg entlang des Flusses. Nach einer kurzen Mittagspause fuhren wir mit dem Auto noch etwas bergauf. Dieser kurze Abstecher lohnte sich allemal, denn uns erwartete nicht nur ein toller Ausblick sondern auch ein kalenderverdächtiges Fotomotiv mit leicht schneebedeckten Bergen am Horizont und dampfenden heißen Quellen im Vordergrund.
Dann ging es zurück auf die reguläre Hochlandstraße. Wir mussten uns wieder einen Campingplatz suchen, der letzte auf Island. Zuvor stand allerdings noch eine wichtige Sehenswürdigkeit auf dem Plan: Das Tal Haukadalur, welches eine Vielzahl bekannter Geysire beherbergt, lockt Touristen vor allem mit dem im 10 minütigen Intervall ausbrechenden Strokkur. Auch wir erlebten einige seiner Eruptionen und waren von den 20-30 Meter hohen Wasserfontainen beeindruckt. Auf den Ausbruch der größten heißen Quelle, die auch selbst den Namen Geysir trägt, konnten wir lange warten, da sich dieser nur nach großen Erdbeben und deshalb das letzte mal 2010 ereignete.
Der Zeltplatz direkt neben dem Heißwassertal sagte uns nicht zu und so zogen wir erstmal weiter. Die Suche endete aber in einem Nachbarort, in welchem wir auf einem kleinen Campingplatz unsere letzte Nacht in Island verbrachten.

Tag 10

Bevor wir den Rückflug am zehnten Abend antreten konnten, musste noch eine wichtige Sache erledigt werden. Es waren immer noch keine Postkarten geschrieben worden. Da wir aber unserer „Tradition“ des Verschickens selbst geknipster Fotos treu bleiben wollten, mussten wir, zurück in Reykjavik, einen Fotodrucker finden. Wir erfragten uns quer durch die Stadt, um dann irgendwann vor einem Fotoladen zu stehen. Die Isländer waren alle sehr hilfsbereit (einer zückte sogar sein Telefon, um Daheim nach Informationen zu fragen), sodass wir dann binnen einer Stunde unsere Bilder in der Hand hielten. Zwar opferten wir unseren gesamten letzten Tag für das Schreiben der Karten und die Suche nach dem Fotoladen, aber das Wetter lud eh nicht zu ausführlichen Spaziergängen in Reykjavik ein. Außerdem kannten wir die Stadt mit ihren wichtigsten Sehenswürdigkeit ja schon vom ersten Tag. Auf der Fahrt zum Flughafen in Keflavik hielten wir noch auf Marcs Wunsch bei zwei Fußballplätzen an. Dann galt es nur noch das Mietauto am vereinbarten Standort am Flughafen abzugeben. Wie abgesprochen ließen wir unser treues Gefährt mit Schlüssel im Handschuhfach auf dem Parkplatz stehen. Danach hieß es Warten im Flughafengebäude, bis kurz nach Mitternacht unser Flieger starten sollte. Die Zeit verging recht schnell. Vor allem dann, als wir nach dem Check-in im Duty Free-Bereich die restlichen isländischen Kronen für Souvenirs auf den Kopf hauen konnten.

Der Heimflug war lang, doch mit ein wenig Schlaf verstrichen die Stunden etwas fixer. Sehr erholsam war unser Nickerchen allerdings nicht, wie wir nach der Landung feststellten. Als wir dann früh kurz nach 6 (wieder deutscher Zeit) in Berlin ankamen, unsere Koffer zusammengesucht hatten und mit dem Bus in den Berliner Hauptbahnhof gelangt waren, gönnten wir uns erstmal ein Frühstück vom Bäcker. Wir waren natürlich viel zu früh dran, unser ICE sollte erst 8:45 nach Leipzig fahren (Eine Stunde eher konnten wir leider nicht fahren, da mit Marcs Fahrkarte eine feste Verbindung vorgeschrieben war). Als waren wir mit unserer Müdigkeit noch nicht geplättet genug, hatte der Zug natürlich noch eine knappe Stunde Verspätung. Als wir dann allerdings gegen 11 Zuhause eintrafen konnten wir endlich entspannen, nach und nach auspacken und auf dem Sofa nochmal die wundervollen letzten Tage Revue passieren lassen.

Hier nochmal der Link zu einer kleinen Auswahl der Fotos: http://www.laura-und-marc.de/bilder/landschaft/island
Bilder zum Thema Fußball wird Marc noch innerhalb der nächsten Tage ergänzen.

Danke fürs Lesen :)





 

the back tab is different because the N on the fake Jordan shoes is thinner, the French Blue's N is thicker



 

Zen Uchiha and most of the people in my school wear fake yeezys and the rest and just fuckboys

Euro Launch Party 2012

Nach unseren Ausflügen in Prag und Pilsen ging es am Sonntag Nachmittag weiter zum eigentlichen Ziel unseres Tschechien-Besuchs: Zur Euro-Launch Party der Mongol Rally 2012. Auf der Fahrt über die kleinen Dörfer fing es stark an zu regnen, sodass uns bereits ein bisschen Mongol Rally-Feeling packte. Nach einem kurzen Stopp wegen einer Polizeikontrolle (Laura ist gefahren ;) ) fanden wir dank deren Hilfe den etwas versteckten Waldweg zum Veranstaltungsort. Dabei handelte es sich um das Gelände einer alten Sowjetbasis umgeben von viel schöner Natur und in der Nähe einer schicken Burg.
Nachdem das Zelt aufgebaut und wir uns an den, mit nem Gaskocher zubereiteten, Nudel satt gegessen hatten, liefen wir eine Runde über den "Zeltplatz". Einige Teams waren bereits da und fragten uns verwundert ob wir wirklich mit unserem Auto in die Mongolei fahren wollten. Der Irrtum wurde natürlich sofort aufgeklärt. Am Abend kamen wir vor allem mit 2 deutschen und einem schweizerischen Team ins Gespräch. Neben den wenigen deutschen Teilnehmern, starteten unter anderem auch viele Engländer, Niederländer, Dänen, Schweden und Norweger, aber die Überhand behielten eindeutig die Spanier und Italiener.
Parallel fand die Czeckout Party in einer großen Lagerhalle statt. Diese stand an einem Hang, wodurch man einen wahnsinnigen Blick auf das darunterliegende Tal hatte. Eine absolut coole Party-Location mitten im tschechischen Nirgendwo. Leider regnete es in der Nacht vom Sonntag zum Montag, weshalb wir uns recht schnell ins Zelt zurückzogen – müde waren wir eh schon von den Tagen zuvor. Am Montagmorgen knipsten wir noch ein paar Bilder von den gut gewappneten Autos der Teilnehmer und machten uns wenig später wieder auf den Heimweg.

Trotz Regen hat sich unser Abstecher zum EU-Start auf alle Fälle gelohnt: Von den Teams bekamen wir jede Menge interessanten Infos und unsere Vorfreude und Spannung auf nächstes Jahr ist jetzt definitiv um weiten gewachsen. Am liebsten hätte sich Marc gleich den startenden Teams angeschlossen aber ein Jahr geht auch schnell rum und es gibt ja auch noch so viel zu tun und zu organisieren. Ab Montag beginnt übrigens die Anmeldung für die Mongol Rally 2013 - wir werden definitiv dabei sein.

Bilder

Hier ein paar Seiten zu den Teams, mit denen wir am Sonntag ins Gespräch kamen:

Prag und Pilsen

Am Wochenende unternahmen wir einen Kurztrip nach Tschechien wobei wir den Samstag in Prag verbrachten und uns am darauf folgenden Tag Pilsen ansahen. Da wir nicht das erste Mal die tschechische Hauptstadt besuchten, schlenderten wir in der uns bekannten Gegend zu den jeher schönsten Orten: Wenzelsplatz, Altstädter Ring, Karlsbrücke, Hradschin und natürlich gehörte auch ein Blick über die Stadt in Höhe des Metronoms dazu.
Das Wetter spielte mit, ganz im Gegensatz zum Sonntag, an dem es sich nicht ganz zwischen Regen und Sonne entscheiden konnte... Trotzdem versuchten wir die wichtigsten Sehenswürdigkeiten Pilsens abzuklappern. Zu denen gehörten neben dem schönen Marktplatz und dem Brauereigelände von Pilsner Urquell natürlich auch zufällig das neugebaute Fußballstadion ;)
Am späten Nachmittag ging es weiter über ein paar rallye-taugliche Landstraßen und durch strömenden Regen zum diesjährigen Euro-Launch-Treffen der Mongol Rally. Dazu mehr im nächsten Blogeintrag...

Hinweis

Endlich haben wir uns mal die Zeit genommen, um den letzten Schottlandbilden, mehr oder weniger, aussagekräftige Titel zu verpassen.
Also lohnt es sich nochmal in die letzten Galerien zu gucken :)
Neues wird folgen...

#24 - Grillen und Einkaufen

Es geht ja sichtlich in den Endspurt mit Schottland und da geben wir uns nochmal Mühe, nicht mehr so lange mit dem Blogschreiben zu brauchen.
Am Dienstag, dem 01. Juni, kamen wir ja recht spät von unserer zweiten Highlandtour zurück.
Der darauf folgende Tag wurde also wieder zum Ausspannen genutzt. Wir begaben uns gegen Mittag in die Universität und holten den Upload vieler Bilder auf Marc's Seite nach. Das nahm ziemlich viel Zeit in Anspruch, weshalb wir auch nicht alles schafften, was wir geplant hatten. Als dann das Learning Centre halb 5 schloss, gingen wir nach Hause. Dort blieben wir nicht lange, da wir noch einkaufen gehen mussten. Nach dem Einkauf gab es erstmal Abendbrot – leckerer Fisch mit Zwiebeln und Kartoffelbrei. Den Rest des Abends verbrachte ich damit, Nudelsalat zu kreieren. Nachdem er dann endlich fertig im Kühlschrank landete, ging es auch schon ins Bett.

Warum ich wohl am Vorabend Nudelsalat gemacht habe? - Ganz einfach, wir wollten an diesem Donnerstag grillen! Darauf freuten wir uns schon die ganze Woche. Stattfinden sollte das Grillen in Ayr, zusammen mit unseren neugewonnenen Freunden ;) Auf dem Weg zum Bahnhof machten wir noch einen Umweg über das Postoffice, wo wir 2 Briefe nach Deutschland aufgaben. Pünktlich standen wir dann auf dem Bahnsteig und mit uns noch viele andere junge Leute. Alle hatten dem Wetter entsprechende luftige Kleidung an und wir ahnten schon, dass es für sie auch nach Ayr gehen würde. Das bedeutete also, dass wir uns den Strand mit vielen anderen Leuten teilen mussten ;) Als wir am Zielort ankamen, warteten wir noch ein paar Minuten, bis unsere Gruppe komplett war. In 2 Fleischern suchten wir noch nach fehlenden Zutaten für unser lang ersehntes Grillen. Letztendlich hatten wir eine wirklich leckere Auswahl und die Freude wuchs. Mit unseren Tüten und Taschen ging es Richtung Strand. Dort angekommen, machten wir es uns ein paar Meter davor, auf einer großen Wiese, bequem. Die Ayrler entfalteten ihr riesiges Bettlaken, während Marc und ich uns auf unseren mitgebrachten Isomatten niederließen. Wir waren für das Mitbringen der Einweggrills zuständig und Thomas und Tine kümmerten sich um das Essen. Der erste Grill wurde ausgepackt und angezündet, alles ging unerwartet einfach und auch schnell. Nachdem der Grill heiß genug und die Flamme wieder erloschen war, landeten die ersten Buletten und Würstchen auf dem kleinen
Aluteil. Kurze Zeit später waren dann auch schon die erste Leckerbissen auf den Tellern. Ich hatte sogar die Ehre, die erste Bulette zu bekommen und mir meinen Burger zu basteln. Schnell war der Grill wieder befüllt und es brutzelte fleißig. Hin und wieder kamen Leute an unserem kleinen Grillplatz vorbei und wir konnten ihnen ihre neidischen Blicke nicht verübeln – roch es doch soo lecker bei uns! :) Nach vielen Miniwürstchen, Burgern, Knoblauchhühnchen und Hühnchen in chinesischer Marinade waren wir dann alle abgefüttert. Wie es aber halt so ist, hat man immer ein bisschen mehr gekauft, als man dann letztendlich schafft und so blieben 3 Kebabspieße und ein wenig vom Hühnchen übrig. Wir überlegten schon einen „German Sausages“-Stand zu eröffnen und so die Reste loszubekommen. Diese Idee wurde aber schnell wieder verworfen und da Thomas auch keine Lust hatte, den Mädels neben uns unser restliches Essen anzubieten, lief es darauf hinaus, diese letztendlich wegzuwerfen. Bevor wir aber unseren Grillplatz verließen, ruhten wir unsere vollen Mägen noch etwas aus und ließen die Sonne unsere Gesichter heizen. Außerdem musste Thomas noch eine Runde Mövenköter spielen, als er mit einem Stück Brötchen über die Wiese rannte und aufgeregt mit seinen Armen hinundher wedelte, um sie anzulocken. Als die lauernden Möver mitbekamen, dass es bei dem winkenden Mann Futtern zu holen gab, kreisten sie schon bald um ihn herum. Nach dieser lustigen Aktion machten wir uns dann bald daran unseren Grillplatz aufzuräumen. Wir, als vorbildliche Deutsche, packten allen Müll fein in Tüten und liefen die 100 Meter zum nächsten Papierkorb :) Am Ende war das Stück Wiese wie neu und unbenutzt. Nur einen Makel hatten wir hinterlassen: Der Einweggrill hatte ein schwarzes Viereck in den Rasen gebrannt... Aber auch da wussten wir uns zu helfen. Fleißig sammelten wir etwas Gras, um die verbrannte Stelle zu verstecken. Nach dieser Arbeit erkannte man fast nichts mehr von unserer Untat, nur die auffällig vielen Gänseblümchen an der entsprechenden Stelle waren ein kleiner Hinweis auf unsere Ausbesserungsarbeiten :)
Dann ging es runter zum Strand. Viele Betrunkene waren dort anzutreffen und auch der herumliegen Müll gab kein wirklich schönes Bild ab. Wir liefen eine ganze Weile am Strand entlang, beobachten die Leute, ihre Hunde und wateten ab und zu im flachen Wasser (nur ich nich, bei mir füllten sich lediglich die Schuhe mit Sand). Bald hatten wir keine Lust mehr weiterzugehen und so drehten wir wieder um. Am Ausgangspunkt zurückgekehrt, gab es noch ein Softeis :) Nach der Eispause schlugen wir langsam den Weg Richtung Bahnhof ein. Immerhin war es schon nach um 6. Gegen 7 verabschiedeten wir uns und Marc und ich stiegen in den Zug. Zu Hause beendete Marc noch seinen Blog zur letzten Highlandtour und wir konnten ihn online stellen.

Der Freitag begann etwas planlos, da ich auf eine E-Mail wartete. Als sie aber bis Mittag noch nicht gekommen war, entschlossen wir uns den Tag nicht sinnlos verstreichen zu lassen. Schon lange hatte Marc den Wunsch, mal wieder in die Whisky Distillerie Auchentoshan zu fahren, um etwas von dem schottischen Nationalgetränk mit nach Hause nehmen zu können. So holten wir uns also ein Tagesticket und fuhren mit dem Bus etwa eine Stunde bis zu unserem Ziel. In der Distillerie ließen wir uns ziemlich Zeit mit der Auswahl der Whiskys. Die Frau an der Kasse wurde schon etwas unruhig. Dann endlich hatten wir unsere Wahl getroffen und sie viel auf zwei recht junge Whiskys - Der Preis war zwar auch entscheidend, aber auch während der Verkostung auf unserer Tour damals, sagte uns der jüngere geschmacklich mehr zu. Zwei Auchentoshan Gläser vervollständigten unseren Einkauf. Schon standen wir 15 Minuten später wieder an der Bushaltestelle nach Paisley.
Das Wetter war so schön und ein Tagesticket hatten wir ja nun gekauft, also entschlossen wir uns, nochmal nach Glasgow zu fahren. Dort begaben wir uns zunächst nochmal in die Einkaufsstraße, um für Marc nach einem schottischen T-Shirt zu gucken – wir hatten auch ein bestimmtes im Sinn und gingen schnurstracks auf den Laden zu, in welchem wir das gewünschte Shirt damals gesichteten hatten :) Wir wurden fündig und waren glücklich! Danach gab's für uns Cookies und unseren ersten Cupcake und wir genossen unser Vesper in der Sonne. Ein weiterer Wunsch Marc's wurde an diesem Nachmittag erfüllt: Lange schon träumte er von einer CD, vollgestopft mit Dudelsackmusik. Wir entschieden uns für eine nicht ganz so teure Variante von „Drums and Pipes“ und ich freute mich schon auf deren Einweihung (*Ironie ;)) Letzte Besorgung war das Aufladen unseres Internets, da wir es an diesem Morgen restlos verbraucht hatten und ohne steht die Welt ja stillt ;)
Bevor wir jedoch wieder nach Hause fuhren, machten wir noch einen Umweg über den Park Glasgow Green. Eigentliches Ziel war ja mal ein paar Fotos von den Pferderiesen der Rasse Clydesdales zu bekommen, allerdings fanden wir deren Weide leer vor und so ging es wieder zurück zur Haltestelle. Ziemlich fix kam auch schon unser Bus und wir konnten den restlichen Abend unsere kommende Englandtour vorbereiten. Trotzdem wir am nächsten Morgen um 5 aufstehen mussten, gingen wir erst um Mitternacht ins Bett...

#23 - Ayr hin und her (oder: Zecken und andere Abenteuer)

Für Donnerstag, den 20. Mai, hatten wir was ganz Großes geplant ;) Nach dem Mittag ging es für uns nämlich in die Stadt Ayr, um ein paar Leute aus Mittweida zu besuchen, die wie wir ihr Auslandssemester in Schottland verbrachten und im Februar damit begonnen hatten. Bevor es jedoch losgehen konnte, musste Marc noch fix in die Uni, um seiner Schwester bei Hausaufgaben helfen zu können. Ziemlich knapp gingen, bzw rannten wir dann kurz vor 12 zum Bahnhof, um uns in den Zug nach Ayr zu setzen. Gut 40 Minuten später waren wir auch schon da und betraten Neuland, als wir aus dem Zug ausstiegen. Auf dem ersten Blick, also vom Zug aus, wirkte das Städtchen etwas dreckig und fabriklastig aber dieser Eindruck bestätigte sich keinesfalls, als wir dann vor dem Bahnhof standen. Wir sahen uns um und hielten nach unseren Reiseführern Ausschau, aber niemand kam. Also wagten wir uns alleine ein paar Meter weiter. Und schon bogen die zwei Ayrler um die Ecke und die Stadtführung konnte beginnen. Ein paar Minuten später befanden wir uns auch schon im hübschen Stadtzentrum und wir bewunderten Geschäfte und Kirchtürme. Thomas, der männliche Part der Reiseleitung, hatte sich am Vorabend stuuuundenlang damit beschäftigt, sich über seine „Heimat“stadt schlau zu machen und nun mit Informationen und Geschichten um sich zu schmeißen ;) Das ist vielleicht etwas übertrieben, aber berichten konnten die zwei schon eine Menge und Marc und ich lauschten und guckten gebannt. Nachdem wir die Einkaufsmeile hinter uns gelassen hatten, ging es für uns über den Fluss Ayr und auf der anderen Uferseite erwarteten uns schon die gefährliche Mövenschar, die nur darauf wartete, uns mit weißen Häufchen dekorieren zu können – Aber nicht mit uns: Hände, Jacken und Taschen dienten als Kopfschutz und wir blieben unversehrt! Der friedliche Weg entlang am Ufer führte uns vorbei an Wohnhäusern, dem berühmten einsamen Graureiher (welcher immer am selben Fleck im Fluss anzutreffen ist und sich nur selten bewegt...), vorbei am College, bis hin zur Baustelle des neuen Unigebäudes. Natürlich wurden auch wieder ne Menge Fotos geknipst, während Tine und Thomas berichteten. Dann wurde uns das noch bestehende, etwas ältere und kleinere, Unigebäude vorgeführt. Im Vergleich zum Campusgelände in Paisley war dieses ziemlich winzig, aber trotzdem verbrachten wir gut eine Stunde darauf, um uns auch alles anzusehen. Besonders schick war das Verwaltungsgebäude, welches ein wenig an eine Burg erinnerte und an welchem wir kurz vorbei liefen. Einen Abstecher machten die beiden noch in ein Büro, um dort nach einem wichtigen Dokument zu fragen, welches für Mittweida benötigt wird und sie zu Beginn ihres Auslandssemesters aus den Händen gegeben hatten. Unsere Auslandsbetreuerin in Mittweida hatte sogar davor gewarnt und geraten, die Dokumente lediglich für die benötigte Unterschrift dem Professor unter die Nase zu halten. Jedenfalls hatte sie damit wahrscheinlich recht, da Tine und Thomas ohne die Dokumente wieder aus dem Büro kamen und lediglich an eine andere Adresse weitergeleitet wurden. War das geklärt, ging es für uns weiter zum Racecourse von Ayr. So etwas hat Paisley nicht zu bieten, deshalb waren Marc und ich sehr gespannt. Dort angekommen, gelangten wir sogar durch ein paar offene Tore auf das Gelände der Pferderennstrecke mitsamt der Tribüne und der Bars, die nach dem Rennen sicher immer prall gefüllt sind. Gerne hätte ich mir mal so ein Pferderennen aus der Nähe angesehen, doch erstens ist dieses Event eher den reichen und schnieken Madams und Misters vorenthalten und zweitens werden die Eintrittspreise auch entsprechend hoch sein, also wird dieser Wunsch wohl unerfüllt bleiben. Ist aber nicht so schlimm, unsere letzten Wochen hier in Schottland sind eh schon ausgeplant :)
Nach Verlassen des Racecourses steuerten wir unser nächstes Ziel an: Die White City! In dieser hatten die beiden Medienstudenten aus Mittweida ihre Bleibe während des Auslandssemesters gefunden, nachdem sie allerdings vorher mehrfach ausdrücklich davor gewarnt worden, sich eine Wohnung in dieser Gegen zu nehmen. Angekündigte Drogendealereien blieben bisher jedoch aus und es gab sogar glückliche Kinder auf dem Spielplatz vor dem Fenster!!! Also konnte es gar nicht so schlimm sein, wie alle Einheimischen behaupteten ;) Zwar fehlte die Eingangstür zum Wohnhaus und das Treppenhaus war etwas schmutzig, aber die Wohnung der beiden war wirklich hübsch und groß! Dort drehten wir eine kleine Runde und beäugten die Zimmer, bevor wir sie ein paar Minuten später wieder verließen. Dann ging es wieder zurück in den Stadtkern und unsere Reiseleitung führte uns zu einer Kirche, welche aber zum Pub umfunktioniert wurde und machten den Vorschlag dort später unser Abendbrot einzunehmen. Marc und ich standen zwar der Sache mit den umgebauten Kirchen etwas skeptisch gegenüber (In Glasgow sahen wir schon einmal eine, welche als Kletter- und Sporthalle diente, ebenso eine weitere mit Pub im Inneren), aber das Essen auf den Karten sah lecker aus und eigentlich mussten wir das auch mal erlebt haben, also stimmten wir zu. Noch war es aber mit dem Hunger nicht so weit, weshalb wir noch zum Strand von Ayr liefen. Auch daran mangelte es dem Meer-fernen Paisley und deshalb freuten wir uns darauf. Dort war es dann auch wirklich toll, und wir wateten bis hin zum Wasser, um die Temperatur mit den Fingern zu erfühlen – zum Baden war es natürlich viel zu kalt. Unsere Schuhe mussten zwar unter dem matschigen Bedingungen leiden, aber da mussten sie durch! Dann war Essen angesagt und wir liefen zurück zur Kirche. Innen war es wirklich sehr hübsch und toll eingerichtet, sodass man sich gleich wohlfühlte und der Vorwurf von wegen entfremdeter Kirche und so verlor an Gewicht. Lange suchten wir in den Speisekarten, bis für jeden das Richtige gefunden wurde und an der Bar bestellt werden konnte. Besonders toll an Pubs ist, dass meistens eine Auswahl an Soßentütchen zur Verfügung steht und man sich frei bedienen kann – das taten wir auch und bald war unser Tisch voll mit Tüten, dessen Inhalte aus Ketchup, Senf, Meerrettich, Barbecuesoße UND der einmaligen Minzsoße bestanden. Letztere musste natürlich probier werden, wenn auch nur als klitzekleines Kostpröbchen von der Messerspitze. Dieses Highlight hoben Marc und ich uns aber für nach dem Essen auf. Dieses sah übrigens bei jedem lecker aus und schmeckte auch so! Danach lösten wir unsere Versprechen bei Tine und Thomas ein und probierten die Minzsoße – Optisch und geschmacklich gewöhnungsbedürftig aber gar nicht soooo schlimm, wie vermutet.
Nach dem Abendbrot blieben wir noch ungefähr 3 Stunden sitzen und quatschten über alles mögliche. Nach diesem wirklich tollen und erlebnisreichen Tag wurden wir noch zum Bahnhof gebracht und für Marc und mich ging es zurück nach Paisley. Während der Fahrt gab's für Marc noch ein nettes Telefonat mit seiner Familie.
Zu Hause angekommen ging es dann auch bald ins Bett.

Am nächsten Tag beschäftigten wir uns in der Uni wieder damit, unsere Praktikumsplatzsuche voran zu bringen. Außerdem bastelte ich ein wenig an einem weiteren kleinen Flashspiel, wobei ich aber nicht wirklich weit kam. Abends probierten wir endlich mal Pizzen vom hochgelobten Imbiss namens Domino's. Wir bestellten uns jeweils eine Minipizza und warteten ungefähr 15 Minuten bis zu deren Fertigstellung. Der Preis war etwas happig, aber wir freuten uns trotzdem auf unser Essen. Aus den Pizzaschachteln kam so ein leckerer Geruch, dass wir gleich anfingen zu essen, als wir zu Hause ankamen. Lecker war unser Abendbrot auf alle Fälle, nur der Preis hielt uns davon ab, ein weiteres Mal von dort Pizzen zu kaufen.

Samstags fuhren wir endlich mal in den Nationalpark Schottlands und stellten große Erwartungen an diesen Ausflug. Mit dem Zug ging es zunächst nach Glasgow und von dort mit einem andern Zug nach Tarbet. An diesem Tag versuchten wir mal was Neues und besorgten uns ein Daytripper-Ticket, mit welchem wir in einer bestimmten Zone alle öffentliche Verkehrsmittel nutzen können. Aber auch für unsere beiden Zugstrecken lohnte sich das Ticket. Nach einer längeren Fahrt kamen wir dann gegen 12 an unserem Ziel an und wurden mit dem schönsten Sonnenschein und einer hübschen bergigen Aussicht begrüßt. Zunächst liefen wir hinab in den Ort, um dort eine kleine Pause am Nordzipfel des Loch Lomond zu machen. Vom Ufer aus konnte man auf der anderen Seite den Berg Ben Lomond erkennen. Gerade hier hatten wir ein paar Wanderwege vermutet, die uns über schöne Wege durch den Nationalpark führen würden. Bis auf einen hübschen Pfad, der sich aber später als Privatweg herausstellte und wir wieder umdrehen mussten, fanden wir keinen wirklich angemessenen Weg, geschweige denn Wegweiser, der uns an irgendwelche sehenswerten Stellen des Nationalparks leitete. Also drehten wir wieder um und liefen zurück zum Bahnhof, an welchem wir ein paar Wegweiser gesichtet hatten. Dort sollte dann unsere Tour wirklich beginnen! Eine nette Auswahl an Wegen erwartete uns und wir entschieden uns zunächst für den 4 Meilen langen Bergpfad. Dafür mussten wir erstmal steil bergauf, was bei dieser knallenden Hitze noch beschwerlicher war... Viele Pausen legten wir an schattigen Plätzchen ein, um wieder etwas Energie zu tanken. Irgendwann ließ die Steigung etwas nach, teilweise führte der Pfad wieder ein wenig Bergab, weshalb Marc sehr unzufrieden wurde – hatte er sich doch gewünscht auf einen Berg wandern zu können, um einen schönen Blick auf diesen Teil des Nationalparks zu bekommen. Ich muss zugeben, dass ich diesen Verlauf unserer Wanderung bevorzugte und mir Marc zwar leid tat, ich aber auch ein wenig erleichtert war, dass es nicht noch steiler bergauf ging ;) Der „Höhepunkt“ dieses Weges bestand aus einer Bank mit Blick auf den entfernten Ben Lomond. Dort ruhten wir uns ein wenig aus, wenn auch direkt im heißen Sonnenschein und entspannten unsere Beine. Dann ging es auch schon weiter. Zum Glück hielten sich nun die Steigungen in Grenzen und etwas später erreichten wir eine weitere Bank, auf der wir uns ebenfalls ein paar Minuten aufhielten. Der weitere Weg führte, nach 2 Stunden Wanderung, wieder zurück zum Ausgangspunkt und wir entschlossen uns noch einen anderen der Wanderwege auszuprobieren und entschieden uns für die Richtung zum Nachbarort Arrochar, vor allem aus dem Grund, weil wir langsam anfingen zu verdursten und dort auf einen Dorfladen hofften. Die 3.6 Meilen, auf welche der Wegweiser hinwies, betrachteten wir nicht weiter als Hindernis und so liefen wir ohne große Pause weiter. Als uns dann auf der Strecke aber wieder steile bergauf-Wanderungen in der prallen Sonne erwarteten, verloren wir schnell an Lust. Dennoch brachten wir den 1-Stunden-Marsch hinter uns und landeten im gewünschten Örtchen. Da wir nun unsere letzten Tropen Flüssigkeit auf dieser Strecke geleert hatten und schon fast vollständig dehydriert waren, besorgten wir uns im erst besten Imbiss sofort ein neues Getränk. Dieses war uns aber noch nicht genug, weshalb wir uns noch im Dorfladen eine weitere Saftpappe leisteten. Viel gab es hier aber nicht zu sehen und so ließen wir uns auf einer Bank am Ufer des Loch's Long nieder und aßen Kuchen, den wir zusammen mit dem Saft gekauft hatten. Nach dieser Stärkung musste es wohl oder übel wieder zurück gehen und so nahmen wir den beschwerlichen Weg nach Tarbet wieder auf. Die Sonne schien unaufhörlich und wir ahnten schon, dass das einen gehörigen Sonnenbrand auf unseren Rücken und Schultern mit sich bringen würde! Während ich von Schatten zu Schatten schlich, blieb Marc mutig im Sonnenschein stehen, um schöne Aufnahmen von den umliegenden Bergen zu machen. Bald hatten wir den Weg hinter uns gebracht und befanden uns wieder beim Bahnhof Tarbet's. Bis unser Zug eintreffen würde, hatten wir allerdings noch eine Stunde Zeit und so liefen wir noch ein paar Meter Richtung Stadtzentrum, um in einem Pub im Burgstyle ein Eis zu essen und uns ein wenig abzukühlen. Nach einer Schale mit 3 etwas zu süßen Eiskugeln ging es für uns wieder zum Bahnhof. Während wir auf unseren Zug warteten, entdeckte Marc auf meiner Schulter einen komischen schwarzen Fleck, der sich später als Zecke entpuppte. Während ich nun etwas aufgebracht meine Runden drehte, ließ auch Marc anklingen, dass er den Tag ziemlich enttäuschend fand – Sein Berg-Wunsch wurde nicht erfüllt, wir hatten uns ziemlich in der Sonne verbrannt und nun auch noch die dämliche Zecke, die sich in meinem Rücken festgebissen hatte... Auf der Heimfahrt entdeckten wir dann auch noch eine Zecke in Marc's Kniekehle und damit war der Tag perfekt ;) In Glasgow auf dem Queen Street Bahnhof angekommen liefen wir gleich in einen Laden mit Apotheke, um uns eine Zeckenzange zu kaufen. Nachdem wir in der Hinsicht nicht fündig wurden, erkundigten wir uns in der Apotheke nach Hilfsmitteln um das Vieh los zu bekommen. Die Angestellten schienen nicht wirklich kompetent in dieser Richtung und nachdem uns ein weiterer Mitarbeiter riet, die Zecke mit einem Feuerzeug vom Körper zu brennen, bedankten wir uns und verließen das Geschäft ohne wirklich schlauer zu sein. Als wir dann endlich zu Hause ankamen, ging es für jeden von uns erstmal unter die Dusche und danach war Zeckeninspektion angesagt. Zum Glück blieb es bei den beiden ungebetenen Gästen. Wir machten uns ein wenig im Internet schlau und bekamen bei manchen Einträgen richtig Angst, von wegen ja zum Arzt und voll gefährlich und so... Einige Tipps waren aber hilfreich und so zückte Marc die Pinzette, um die Zecke „Zecki“ von meiner Schulter zu entfernen. Bei dieser sah es bereits so aus, als wäre sie schon tot, während sich Marc's Zecke, getauft „Zucki“, noch mit aller Kraft an ihm festhielt. Bei mir blieb bei der Entfernung zunächst der Kopf stecken, doch beim zweiten Versuch war dann nichts mehr von der Zecke zu sehen und bei Marc ließ das Krabbelvieh nach längerem Ziehen von selbst los, sodass eigentlich alles glatt lief. Am Ende durfte er die Überreste noch zeremoniell verbrennen und danach ging es endlich ins Bett.

Nach einer Nacht mit vom Sonnenbrand schmerzenden Schultern (zumindest bei mir), ging es für uns recht zeitig aus dem Haus, da wir mal wieder nach Edinburgh fahren wollten. Am Vorabend hatten wir im Internet ein ziemlich günstiges Zugunternehmen entdeckt, welches zu bestimmten Zeiten eine Fahrt in die Hauptstadt Schottlands für 1,90 Pfund pro Person anbietet! Dieses Schnäppchen ließen wir uns natürlich nicht entgehen. Die vorreservierten Tickets zogen wir auf der Central Station in Glasgow an einem Automaten und schon konnte es losgehen. Wir hatten in Edinburgh die Wahl zwischen zwei verschiedenen Tagesabläufen: Entweder würden wir uns in diverse Museen begeben, oder endlich mal den Arthur's Seat besteigen. Wir wollten die Entscheidung davon abhängig machen, für was sich Marc's Schwester entscheiden würde, mit uns gemeinsam zu machen, wenn sie uns Mitte Juni besuchen kommt. Sie entschied sich für letzteres und nun stand für uns fest, dass es in die Museen gehen sollte. Nachdem wir an unserem Zielort angekommen waren, verließen wir den Bahnhof und begaben uns in Richtung des Nationalmuseums von Schottland. Auf dem Weg dahin schauten wir nochmal beim Grab und bei der Statue von Greyfriar's Bobby (zur Erinnerung: Der berühmteste Hund Schottlands) vorbei. Dann ging es wirklich ins Museum. 5 Stockwerke Geschichte erwarteten uns. Angefangen bei prähistorischen Überbleibseln und Fundstücken, bis hin zur Wandlung Schottlands mit der Zeit. Interessant für uns beide war der interaktive Teil der technischen Entwicklungsgeschichte, bei dem wir so schnell wir möglich eine Nachricht um die Welt schicken mussten... Auch ein buchstabierender Roboter erregte unsere Aufmerksamkeit. Ansonsten kam dieses Museum natürlich allen anderen Museen ähnlicher Größe gleich und somit hatten wir innerhalb von 2 Stunden alle Stockwerke ergründet. Danach kam der Wunschpart von Marc an die Reihe und wir machten uns auf die Suche nach dem großen Feuerwehrmuseum. Auf unserem Weg bekamen wir ordentlich Hunger, sodass wir für ein leckeres Baguette eine Pause einlegten. Nach diesem appetitlichen Mittag ging die Suche weiter. Dann endlich tauchten die roten Türen der alten Feuerwache vor uns auf und wir stellten uns auf eine interessante Stunde in diesem Museum ein. Als wir allerdings vor der, schon verdächtig dunklen, Eingangstür standen und sahen, dass das Museum am Wochenende geschlossen war, also auch an diesem Sonntag, war der Tag vor allem für Marc gelaufen. Diese Enttäuschung veranlasste uns erstmal zu einer Runde schlechter Laune. Ich beruhigte Marc aber mit dem Vorschlag, diese Attraktion auf den Edinburgh-Plan während des Besuchs von seiner Schwester zu verschieben und uns halt dafür vor der Wanderung auf den Arthur' Seat Zeit nehmen mussten – da musst du jetzt also durch, Sarah ;) Der nächste Punkt auf unserer Liste war ein Besuch im großen Whiskyshop. Für das anliegende Museum wollten wir kein Geld ausgeben, also blieb es beim Laden. Wir verglichen Preise und Marc überlegte, welche Sorten wir nun mit nach Hause nehmen würden. (Er plant mit mindestens 4 Flaschen, die mit uns die Heimreis antreten werden...) Nachdem wir uns sattgesehen hatten wussten wir, dass es sich wegen der Preise nicht lohnte, in diesem Laden zuzugreifen. Dann waren eigentlich alle (erfüllbaren)Wünsche abgedeckt und wir konnten den späten Nachmittag ruhig ausklingen lassen. Fix überkam uns noch die Idee, einen Abstecher zur großen Eisenbahnbrücke Glasgow's, welche den Firth of Forth überquert, zu machen. Als wir jedoch merkten, dass sich dieses Ziel nicht so einfach zu Fuß erreichten lässt, drehten wir uns um und liefen wieder ins Stadtzentrum zur Princess Street. Dort setzten wir uns in ein Starbucks, kühlten uns mit einem leckeren Frappé ab und genossen einen Riesencookie. Nach diesem verspäteten Vesper ging es für uns wieder zum Bahnhof, um die Hauptstadt zu verlassen. Mittlerweile hatten ja auch schon wieder alle Geschäfte zu, also ging es ohne Umwege zurück. Im Bahnhof regten wir uns mal wieder sehr auf, weil wirklich niiiiirgens ein Papierkorb zu finden war, um uns unseres Mülls zu entledigen. Da ist es wirklich kein Wunder, dass die Straßen in Schottland so übermäßig verschmutzt und zugemüllt sind – bzw. gewöhnen sich so die Schotten an diese Unart, auch wenn dann doch mal ein Mülleimer neben ihnen auftaucht. Als wir uns genug aufgeregt hatten, stiegen wir in den Zug nach Glasgow. Im Zug hatten wir einen neuen Grund für fragende Gesichter: Während in der Öffentlichkeit, sprich auf den Straßen, das Trinken von Alkohol strengstens untersagt ist, kann man hingegen im Zug 'ne Dose Bier beim Personal kaufen und natürlich dann auch leeren. So viel dazu. Als wir in Glasgow angekommen waren, wollte ich noch fix in ein Geschäft gucken und erkundigte mich erst nach den Öffnungszeiten: Wieder mal staunten wir nicht schlecht, als uns das Schild verriet, dass der Klamottenladen innerhalb der Woche bis gerade mal halb 7 geöffnet hat und am Sonntag die Türen bis um 9 geöffnet blieben – schon seltsam. Ein paar Minuten später fuhren wir, um das Wissen über ein paar weitere Eigenarten der Schotten bereichert, weiter nach Hause.

Montag, der 24. Mai war wieder unspektakulär. Wir waren zu Hause, mal kurz einkaufen und kurz in der Uni.

Am Dienstag blieb ich die meiste Zeit in der Wohnung, während Marc ne Weile in der Uni saß. Der Grund, warum ich zu Hause blieb, war ein Bewerbungsgespräch wegen eines Praktikumsplatzes. Dieses lief recht gut und als ich fertig war, holte ich Marc von der Uni ab. Am späten Nachmittag entschlossen wir uns für einen kleinen Spaziergang. Dieser führte uns aus Paisley raus, zu einem Park, an welchem wir schon öfter mit dem Bus nach Glasgow vorbeigefahren waren. Ungefähr eine halbe Stunde brauchten wir, bis wir ihn erreichten. Gleich am Eingang begrüßte uns ein Spielplatz mit dem Namen „Laura's Playground“. :) Wir schlenderten etwas weiter und ließen uns auf einer Bank an einem Teich nieder. Das Wetter war wirklich schön und wir genossen für ein paar Minuten die Wärme. Dann vollendeten wir unsere Runde im Park, entdeckten eine mini Zugstrecke, sowie einen kleinen Tierpark, der aber leider gerade schloss und gingen wieder nach Hause.

Der 26. Mai war für den Gegenbesuch aus Ayr bestimmt. Kurz vor halb 1 trafen die Besucher auch schon ein. Während es am frühen Vormittag noch nach Regen aussah, hatte nun die Sonne für sich den Himmel erobert. Vom County Square vor'm Bahnhof ging es weiter Richtung Abbey. Da Thomas und Tine ihre Kamera vergessen hatten, lag es nun an Marc und mir von diesem Tag Fotos zu machen – hätten wir ja sowieso ;)
Auch dieses Mal begaben wir uns in das Innere der Paisley Abbey und Marc und ich bekamen nun schon unseren mindestens 5. Zettel zur Beschreibung des Innern... Mittlerweile konnten wir nun auch als Reiseleiter fungieren, wussten wir doch immerhin von dem deutschen Fenster der Abbey! Nach der Besichtigung ging es in den Souvenirladen und dort hielten wir uns eine ganze Weile auf: Es gab ja auch soviel zu entdecken ;) Nur Marc wurde nach gewisser Zeit etwas unruhig :) Nachdem dieser Teil der Stadtführung abgeschlossen war, ging es nochmal eine Runde um die Abbey, vorbei am großen Verwaltungsgebäude und dem Rathaus und danach auf die „Einkaufsmeile“ Paisley's. Diese führte uns zum Unigelände, welches wir natürlich auch ausgiebigst zeigen mussten. Hier machten wir uns auch auf die Suche nach den verschollenen Dokumenten der beiden. Nachdem wir von Haus zu Haus geschickt wurden, um die richtige Ansprechperson ausfindig zu machen, bekamen die beiden dann wirklich ihre gesuchten Zettel zurück! Lange hat es gedauert, aber immerhin waren die wichtigen Dokumente nun wieder aufgetaucht. Nach der Führung über den Campus beschlossen wir erstmal zu unserer Wohnung zu laufen. Dort bekam dann der Besuch erstmal etwas zu Trinken und einen Briefumschlag für ihren wiedergewonnenen Schatz ;) Danach ging es auf den Sauchelhill, der gehörte ja nun definitiv zum Pflichtprogramm! Nach dem der Hügel bestiegen war, konnten wir mit tollem Ausblick auf die Stadt begeistern. Hier kam auch mal wieder die Fernbedienung von der Kamera zum Einsatz, als wir ein paar lustige Gruppenfotos machten. Nach mindestens 20 Fotos ging es dann wieder nach unten. Die nächste Station war das Einkaufszentrum mit dem Café Muffin Break. Dort holte sich jeder sein Wunsch-Dessert und Getränk – wir lösten unsere Treuekarte ein und bekamen eine riiiiesige heiße Schokolade umsonst :) Nachdem wir uns mit unseren leckeren Sachen auf einer Couch niedergelassen hatten, begann das Schlemmen und Quatschen. Als dann so langsam der Feierabend in Paisley einbrach, bequemten wir uns aus unseren gemütlichen Sitzplätzen und verließen das Einkaufszentrum. Nun war es auch an der Zeit für die Zwei wieder aufzubrechen, da noch ihr Besuch vom Flughafen abgeholt werden wollte. Unter der Eisenbahnbrücke neben dem Bahnhof warteten wir auf den entsprechenden Bus. Als er dann endlich um die Ecke bog, war die große Verabschiedung gekommen. Schon waren Marc und ich wieder alleine und wir gingen zurück nach Hause.

Donnerstag war wieder ruhig: Es ging für uns in die Uni. Endlich besorgten wir uns auch die UWS-Ordner, die wir schon seit Ewigkeiten kaufen wollten. Nun hatten wir sie, im wunderschönen schwarz und wir waren zufrieden! Danach saßen wir noch bis Abends im Lernzentrum.

Am nächsten Tag waren wir zu Hause, da Marc ein Bewerbungsgespräch erwartete. Bis zu diesem bereitete er sich vor, während ich mir die Zeit eher vergnüglich gestaltete. Am Abend kam unsere Vermieterin ein letztes Mal vorbei, um uns die übrig gebliebene Kaution, abzüglich der zusätzlichen 10 Tage die wir nun hier blieben, zurückzugeben. Endlich bekamen wir auch mal Geld wieder und mussten nicht nur viel abgeben ;) Außerdem mussten wir uns nun von ihr und ihrem Partner verabschieden, da sie zu unserer Abreise noch im Urlaub waren. War dies erledigt, verließen sie die Wohnung wieder und wir machten uns einen gemütlichen Abend.

Der Samstag, 29. Mai, war ein Betttag, da es Marc nicht wirklich gut ging und er sich nun für die kommende zweite kleine Highlandtour wieder fit fühlen musste. Also ließen wir es sehr ruhig angehen. Während Marc sich auskurierte, ging es für mich mal alleine raus. Ich drehte eine kleine Runde durch diverse Geschäfte, verschickte mal wieder nen Brief und war gut eine Stunde später wieder in der Wohnung. Am Abend packten wir noch fix die Koffer für die nächsten 3 Tage und dann ging es wieder ins Bett.

Hoffe, ihr seid nun nicht durcheinander gekommen, da Marc seinen Blogeintrag über die Highlandtour vor diesem hier online gestellt hat :)

Bis Bald - nach unserer Morgen beginnenden Englandtour - und Grüße!

Marc und Laura

#21 - Glasgow, unsere zweite Heimat

Weiter im Text...

Freitag der 7. Mai wurde hauptsächlich dafür genutzt, um an unseren Flashbelegen zu arbeiten. Die meiste Zeit verbrachten wir also, fleißig bastelnd, in der Uni. Der Höhepunkt des Tages war ein leckeres Mittag, bestehend aus Panini und Sandwich – mjam.

Der Samstag sollte aber etwas Abwechslung bringen: Marc hatte die Idee mal zu Fuß von Paisley zum Glasgow City Centre zu laufen. Diese Strecke schätzten wir als ziemlich weit ein, sodass wir uns ein Alternativ-Ziel setzten, nämlich den Pollok Park, falls wir es nicht so weit schaffen würden. Am frühen Vormittag machten wir uns also auf. Das Wetter war schön und wir hatten gute Laune, also konnte dem fröhlichen Wandern nichts mehr im Wege stehen. ;) Wir nutzten den Fahrradweg, welcher hinter der Canal Station Bar für uns begann und uns, vorbei am Saucelhill, durch kleine Wohnsiedlungen Paisleys und auch vorbei an alten Abrisshäusern schnell voran brachte. Die weitere Strecke war wirklich schön: überall Felder, Bäume, …, Grün . Eigentlich erwarteten wir überall Häuser und Straßen und waren von dem Naturweg positiv überrascht. Bald landeten wir im nächsten Ort, welcher bereits zum Randbezirk Glasgow's gehörte. In diesem sahen wir uns etwas um und folgten den Wegweiser zu einem kleinen Hügel, auf welchem sich Crookston Castle befand. Diese Mini-Burg war aber leider eingezäunt und das Gelände sah auch nicht danach aus, als ob es für Besucher offen stünde, also drehten wir einfach eine Runde um die Burg und nahmen unsere Route nach Glasgow wieder auf. Ein paar Meter weiter entdeckten wir eine Zug-Haltestelle und wir konnten aus dieser erschließen, wie weit wir bereits gelaufen waren. Das Ergebnis war etwas enttäuschend, weil wir uns schon viel weiter gesehen hatten, als wir nun letztendlich waren. Machte aber nichts, denn trotz langsam lahmen Beinen hatten wir noch Lust weiterzulaufen. Außerdem hatten wir ja ein paar Minuten verschnaufen können, da wir einen Graureiher beobachteten, welcher sich im Bächlein unter der Brücke, welche zum Bahnhof führte, rumtrieb. Irgendwann war er dann vom ständigen Knipsgeräusch der Kamera so genervt, dass er angewidert weiter weg flog. Das war für uns also das Zeichen wieder aufzubrechen. Es dauerte nicht lange, da fanden wir uns in einer neuen Wohngegend wieder. Das kam uns gerade recht, denn wir begannen gerade darüber nachzudenken, wie schön es doch jetzt wäre, sich mit einem Eis abzukühlen. Also suchten wir nach einem Supermarkt, in welchem wir uns diesen Wunsch erfüllen konnten. Bald hatten wir einen gefunden. Bevor ich diesen jedoch betrat, musste ich mich noch eine Runde aufregen, da ein großer, schwarzer Hund, scheinbar vom Herrchen rausgeschickt, um sich sich selbst spazieren zu führen, gemütlich über einen Kreisverkehr trottete... Zum Glück passierte ihm dabei nichts und ich konnte etwas beruhigter das Geschäft betreten. Ich entschied mich für das leckere Mars-Eis, welches ich schnell bezahlte und wieder raus zu Marc ging. Dieser wurde in der Zwischenzeit von einer Einheimischen belagert, die es scheinbar sehr lustig fand, dass er mit der großen Kamera um den Hals da rum stand und ihn fragte, ob er denn auf eine Berühmtheit wartet, die es zu fotografieren galt. Naja, wir enttäuschten sie darauf hin und verließen den Ort. Das Eis war übrigens wirklich köstlich ;) Ein paar Meter weiter entdeckten wir auch schon unser Ziel, den Pollok Park (Das Stadtzentrum von Glasgow hatten wir mittlerweile aufgegeben). Der Eingang auf unserer Seite wirkte noch nicht sehr herausragend, doch als wir schließlich etwas weiter vorgedrungen waren, entwickelte sich aus dem hässlichen Entlein ein wirklich prächtiger Schwan – oder so ähnlich :)
Beete mit den buntesten Blumen, romantische Gärten und das schöne Pollok Haus erwarteten uns. Besonders begeisterten mich aber die Old Stables, in welchem man ein paar Clydesdales (Pferde) bewundern durfte. Zwei von ihnen schoben auch ein paar Mal ihre Köpfe aus den Boxen, sodass man sie aus der Nähe begutachten und, besonders Mutige, auch ihre Nasen kraulen konnten. Leider gab genau in diesem Moment der Akku von der Kamera den Geist auf, was mich natürlich nicht gerade glücklich stimmte. Allerdings hatten wir ja immer noch unseren Trick, ihm mit einem kurzen Aufenthalt in Marc's warmer Hand wieder etwas neue Kraft zu geben. So geschah es dann auch und wir setzten uns erstmal auf eine Bank im schönen Garten hinter den Stallungen. Als wir uns genug ausgeruht hatten, nahmen wir aber erstmal einen neuen Weg zu den Wildlife Gardens. Dort warteten laut Parkkarte nämlich viele Hochlandrinder auf uns. Enttäuscht wurden wir auf keinen Fall, da uns mindestens 3 Weiden mit diesen wuschligen Rindern zur Besichtigung zur Verfügung standen. Manche der Tiere kamen sogar angelaufen, um sich, wenn auch etwas schüchtern, füttern zu lassen. Nun musste aber auch die Kamera wieder funktionieren und so wechselte der Akku wieder seinen Aufenthaltsort. Nach ein paar geglückten Aufnahmen landete er dieses Mal in der Hosentasche, um neue Kraft zu sammeln. So konnten wir immerhin ein paar Bilder machen und waren doch noch zufrieden gestellt. Wir liefen noch ein wenig weiter, doch viel mehr erwartete uns nicht mehr, lediglich ein Cricket-Feld – da diese Sportart aber auf uns einen langweiligen Eindruck macht, hielt es uns nicht länger an diesem Ort. Aus der Ferne hörten wir noch lautes Hundegebell und die Karte des Parks verriet uns, dass es sich dabei um eine Polizeihunde-Schule handelte. Diese wäre für mich zwar wieder interessant gewesen, aber da wir keinen wirklichen Weg dahin ausfindig machen konnten, ging es nun wirklich zurück. Auf unserem Rückweg ging es nochmal kurz an den Pferden vorbei, von denen ich nun doch noch zwei-drei Bilder schießen konnte. Danach verließen wir diesen Park wieder auf einer Straße, welche gerade für einen Marathonlauf gesperrt war. Unter den Läufern erkannten wir auch viele mit T-Shirts von deutschen Feuerwehrvereinen, woraus wir schlossen, dass es sich nur um einen Feuerwehrmarathon handeln musste ;)
Als wir dann den Park hinter uns gelassen hatten, ging es für uns zum nächsten Bahnhof, um von dort wieder nach Paisley zu fahren. Wir waren ja nun auch schon wieder über 5 Stunden unterwegs - viel länger als geplant – und so kam uns die Heimfahrt gerade recht. Die Zugfahrt war frei Haus, da der Ticketautomat am Bahnsteig kein Geld nahm und der Schaffner auch nicht rechtzeitig vor Ausstieg bei uns ankam, was uns natürlich recht war ;)
In Paisley freuten wir uns auf ein Mittagessen von Subway. Dies sollte aber unser letzter Besuch dort gewesen sein, da die Bediensteten vollkommen inkompetent waren und uns, trotz Studentenrabatt, über 9 Pfund für unsere Sandwiches berechneten!
In der Wohnung aßen wir dann und verbrachten den restlichen Tag mit der Arbeit an den Flashspielen.

Da wir ja am Samstag nicht so viel für die Uni gemacht hatten, musste nun wieder der Sonntag, 9. Mai, dafür herhalten. Der Einkaufsgang zum Morrisons verschaffte uns ein wenig frische Luft und ein Päuschen zwischen dem fleißigen Werkeln.

Montag war noch mal Endspurt angesagt, da an diesem Tag die Abgabe des Flashbelegs fällig war.
Bis um 6pm waren wir also beschäftigt. Nachdem Marc dann in der Uni die fertigen Datenpakete an den Professor gesendet hatte, konnten wir aufatmen und die Semesterferien willkommen heißen :)
Bevor Marc allerdings aus der Universität nach Hause kam, hatte ich noch alle Hände voll zu tun, da ich nochmal zum Automaten flitzen musste, um das Geld für die Miete abzuholen. Außerdem war auch für mich ein kurzer Abstecher in die Hallen der Uni unumgänglich, da Marc noch die Schlüssel für die untere Wohnung hatte, die ich der Vermieterin zurückgeben musste. Kurz nachdem ich dann wieder zu Hause war, klopfte sie auch schon an der Tür um die Miete und die besagten Schlüssel entgegen zu nehmen. Auch das Geld von meinen Eltern für ihren Aufenthalt in dazugehörigen Wohnung konnte ich nun überreichen.
Nun musste nur noch ein was erledigt werden: Ich plante ein Foto von der Vermieterin mit ihrem Partner zu machen, damit wir sie auch immer in Erinnerung behalten konnten. :) Beide brachten sich in Position und ich zückte die Kamera.... Zu ihrem Glück war aber kein Akku eingesetzt und da ich ihn auch nicht auf die Schnelle finden konnte, atmeten beide auf und versprachen, mir ein Foto mit der nächsten Mail zuzusenden. Nachdem sie die Wohnung wieder verließen, kam dann auch Marc nach Hause und wir konnten uns einen wohlverdient-ruhigen Abend machen.

Am 11. Mai war dann wieder ein sehr einseitiger Tag. Wir schliefen lange aus und begaben uns nach unserem Mittag nochmal in die Universität.

Der Mittwoch wurde auch eher ruhig angegangen. Aufregend wurde es dann lediglich, als ein Feuerwehrauto in unserer kleinen Seitenstraße parkte und Feuerwehrmänner in voller Uniform in die Kirche vor unserer Haustür marschierten. Die wartenden Mütter mit ihren Kindern standen neugierig vor dem Gebäude und warteten auf einen Lagebericht. Zur Aufklärung: Scheinbar fungiert die Kirche als Kindertagesstätte, bzw gehört sie zu jener neben unserem Haus und da nun scheinbar Feueralarm ausgelöst wurde, kamen die Kinder nicht hinein. Scheinbar handelte es sich aber um Fehlalarm, denn schon ein paar Minuten später verließen die Feuerwehrmänner den Ort und nachdem die vielen Kinder noch aufgeregt das große, rote Auto der Feuerwehr besichtigen durften, ging es für sie in die Kirche vor unserem Haus. Wie die Spione klebten wir an unseren Fenstern uns beobachteten das Geschehen. Zusätzlich knipsten wir auch noch eins - zwei Fotos ;)
Im Vergleich zum restlichen Tag war das wahnsinnig aufregend ^^

Donnerstag, der 13. Mai war wieder etwas abwechslungsreicher. Trotz der nicht so tollen Wetteraussichten wollten Marc und ich mal wieder nach Glasgow fahren, um dort das Messezentrum der Stadt zu bewundern. Da sich dieses eher am Stadtrand befindet, beschlossen wir den Bus ein paar Haltestellen vor unserem sonstigen Aussteigepunkt zu verlassen. In Höhe des Rangers Stadions stiegen wir dann also gegen Mittag aus und begannen unseren Spaziergang zum besagten Messegelände. Der Fußmarsch führte uns durch ein eher ärmlicheres Viertel Glasgow's. Diese Seite hatten wir noch nicht kennengelernt, da wir uns bis zu dem Zeitpunkt ja hauptsächlich im Stadtzentrum aufgehalten hatten. Etwas bedrückend wirkte diese Gegend schon auf uns und wir waren froh, als wir dann wieder an die Straße kamen und erkannten, dass es bis zu unserem Ziel nicht mehr weit sein konnte. Wir entdeckten den hohen Turm vor uns, welchen wir schon oft aus der Ferne erblickt hatten. In diesem Moment dachten wir noch, dass es sich, vor allem auch wegen seiner Optik, um einen Funkturm handeln musste. Ein Blick ins Wikipedia verriet jedoch später, dass der Turm als höchste und einzige, um 360° drehbare, Aussichtsplattform Schottlands dient. Bald erreichten wir unseren Zielpunkt und vor uns erstreckten sich viele moderne und außergewöhnlich geformte Gebäude. Zu diesen gehörte, neben dem schwindelerregend hohem Glasgow Tower, auch das Science Centre, in welchem sich derzeit eine Wallace and Gromit Ausstellung befindet. Für mich wäre diese ja ganz interessant gewesen, allerdings waren wir nicht bereit den hohen Eintrittspreis zu zahlen und so blieb es bei einer kurzen Besichtigung der Eingangshalle und des Souveniershops. Gleich neben dem Science Centre befand sich ein I-Max Kino und gegenüber ein BBC Scotland Gebäude. Nachdem diese so weit, wie möglich von außen erkundet wurden, überquerten wir die Clyde über der Millenium Bridge. Von der anderen Uferseite konnten wir noch ein paar Aufnahmen der modernen Gebäude machen. Dann ging es weiter am Fluss entlang und wir fanden uns auf dem eigentlichen Messegelände wieder. Auch dieses beeindruckte mit markanten Bauten, wie dem Clyde Auditorium und dem Scottish Exhibition and Conference Centre - SECC. Nachdem wir zufriedenstellende Aufnahmen im Kasten hatten, hielten wir uns am Ufer der Clyde und liefen gen Stadtzentrum. Für einen Einkaufsbummel hatten wir nun keine Zeit mehr, aber immerhin wartete noch ein Besuch im Kino auf uns. Als wir im Zentrum ankamen, waren dennoch ein paar Geschäftchen offen, weshalb wir die Wartezeit bis zum Vorstellungsbeginn noch gut rumbekommen konnten :)
Dann waren wir im Cineworld und fuhren wieder mal Rolltreppe für Rolltreppe in eine der obersten Etagen, leisteten uns ne Tüte Popcorn (zu Hause entdeckten wir auf dem Kassenzettel, dass wir gesalzenes erwischt hatten, lecker schmeckte es aber trotzdem) und wir konnten gespannt den Film „Hot Tub Time Machine“ verfolgen.
Wie erwartet, sahen wir einen wirklichen witzigen Film und trotzdem wir dieses Mal nicht alles verstehen konnten, verpassten wir keine der lustigen Szenen und bereuten es nicht, den Film gewählt zu haben. Als wir das Kinogebäude verließen, begrüßte uns ein heftiger Regenschauer. Mit einer, schnell durchweichten, Papiertüte über'm Kopf (Marc hatte zum Glück ne Kapuze :P) erreichten wir fix die Bushaltestelle und warteten da noch ein paar Minuten, bis wir dann eine halbe Stunde später müde in Paisley ankamen.

Die folgenden drei Tage lassen sich kurz und knapp zusammenfassen: Meistens befanden wir uns im Lernzentrum der Uni, um uns ein paar Adressen für unser bevorstehendes Praktikum herauszusuchen und die Bewerbungsschreiben zu beginnen. Wenige fertiggestellte wurden auch schon abgeschickt.

Am 17. Mai ging es wieder in keine geringere Stadt als …. Glasgow, genau ;) Auf dem Tagesplan stand die Besichtigung des Botanischen Gartens, welcher sich nordwestlich des Stadtzentrums befindet und für dessen Erreichen ein längerer Spaziergang auf uns wartete. Das Wetter wusste nicht ganz, ob es sich für Sonne oder Regen entscheiden sollte und so waren wir einem ständigen Kapuze-auf-und-ab ausgesetzt. Nachdem wir die Sauchiehall Street lange genug verfolgt haben, bogen wir nach Norden in den Kelvingrove Park ab, in welchem wir schon ein Mal gewesen waren. Dieses Mal galt es allerdings nur ihn zu durchqueren, um ihn dann in Höhe der Glasgow University wieder zu verlassen. Nun landeten wir in einem Viertel Glasgow's, welches wir vorher noch nie betreten hatten und wir sahen uns neugierig um. Schon entdeckte Marc mit großen Augen das Museum of Transport und wir liefen schnurstracks darauf zu. Unbedingt wollte er in dieses Museum, doch leider mussten wir bei der Eingangstür feststellen, dass es sich im Umbau befand und somit bis 2011 geschlossen sein würde. Geknickt drehten wir dem großen Gebäude die Rücken zu und liefen weiter Richtung unseres eigentlichen Ziels. Auf dem Weg dahin besorgten wir uns noch was zu Trinken, da unsere trockenen Kehlen nach etwas Flüssigem dürsteten :) Dann, eine gute halbe Stunde später, erreichten wir den Park, in welchem sich der Botanic Garden befinden sollte. Wesentlich ansprechender wirkte aber auf den ersten Blick der Kibble Palace. Dieser beherbergte ebenfalls eine Umfangreiche Sammlung an Pflanzen, die besichtigt werden wollten. Aufgeteilt in die Kontinente, konnten wir uns ein Bild der verschiedensten Floren (klingt irgendwie doof, der Plural von Flora -.-) machen. Wir umkreisten Australien, Nordamerika und ein bisschen Regenwald und verließen dann wieder den gläsernen Palast, welcher ganz stark an den People's Palace im Glasgow Green erinnerte. Danach setzten wir uns auf eine Bank im Park und genossen die warmen Sonnenstrahlen. Zu warm war es und dann aber, als wir den Botanischen Garten betraten und entledigten uns schnell unserer warmen Jacken. Wir spazierten von einem warmen Raum zum nächsten und bewunderten, unter anderem, Palmen, Kakteen, Begonien und verschiedenste Orchideen. Als wir dann alles besichtigt hatten, waren wir froh, wieder in normale, angenehmere Temperaturen zurück zu kehren. Damit hatten wir das Soll des Tages erledigt und liefen gemütlich zurück zum Stadtzentrum, um dort in den Bus zu steigen, der uns nach Paisley kutschierte. Am Abend machten wir ein paar Testfotos für das bevorstehende Bewerbungsfoto-Shooting und Marc bastelte fleißig an den richtigen Kamera- und Blitzeinstellungen. Danach ging es ins Bettchen.

Am nächsten Tag nahmen wir uns endlich mal die Zeit für unsere Bewerbungsfotos. Etwas ärgerlich war es schon, dass wir den sonnigen Tag in der Bude verbringen mussten, aber das Knipsen hatte nun mal Vorrang. Am Vormittag ergab sich für uns aber doch noch mal die Gelegenheit, etwas frische Luft zu schnuppern, da wir durch Paisley zogen, um ein paar schicke Klamotten für die Fotos zu besorgen. Zuerst versuchten wir es bei Burtons, wo wir auch gleich für Marc fündig wurden. Schnell landeten 2 Hemden im Einkaufstütchen und die Suche nach schicker Kleidung, nun hauptsächlich für mich, ging weiter. Aus diesem Anlass trauten wir uns das erste Mal in den Laden Marks & Spencer, welcher ja von außen immer recht anspruchsvoll und teuer aussah – für unsere Bedingungen ja vielversprechend – doch als wir erkannten, für welche Zielgruppe das Geschäft ausgelegt war, fühlten wir uns gleich ziemlich unwohl: Umringt von älteren Damen und Herren wurde uns bewusst, dass wir hier wohl nichts für uns finden würden. Ich zeigte aber Willensstärke und traute mich dennoch mit 3 Kleidungsstücken in die Umkleidekabine... Naja, also bei einem „Versuch“ blieb es dann auch und kurze Zeit später fanden wir uns in Paisley's „Shoppingmeile“ wieder ;)
Als nächstes probierten wir es im Piazza-Einkaufszentrum und dort fand auch ich mein Glück: Einen schicken Blazer, ein Kostüm bestehend aus Weste und Rock, sowie ein weißes Hemd sollten meine Bewerbungsfoto-Garderobe werden. Beide zufrieden, gingen wir dann wieder Heim und das Shooting konnte beginnen – NACH dem Mittag, versteht sich ;) Viele Bilder entstanden an diesem Tag und abends war dann der Moment der Auswertung und des Aussortierens gekommen. Eine kleine Auswahl von jeweils 6 – 7 Fotos kam letztendlich zusammen. Allerdings schwand die gute Laune abrupt, als sich herausstellte, dass das neue Objektiv, mit welchem wir den ganzen Tag gearbeitet hatten, scheinbar den Geist aufgegeben hatte. Es ließ sich nämlich nicht mehr scharf stellen, was auf einen Defekt beim Autofokusmotor deuten ließ. Schon am Ende des Shootings stellten wir ein Schwächeln bei dem Objektiv fest, dass es schlussendlich aber garnicht mehr funktionierte, damit hatten wir nicht gerechnet.
Diese Situation veranlasste uns den kommenden Tag dafür zu nutzen, um mal wieder nach Glasgow zu fahren – da waren wir ja auch schon lange nicht mehr ;)
Etwas bedrückt und in der Hoffnung, dass sich der Defekt reparieren ließe, gingen wir zu Bett.

Wie schon gesagt, stand der Plan für den 19. Mai bereits am Vorabend fest und wir verließen recht zeitig das Haus, um nach Glasgow zu fahren. Dieses mal wagten wir (abenteuerlustig wie wir sind ;)) eine andere Buslinie in die Richtung zu nehmen und so geschah es dann auch. Zu unserem Vorteil bestand der Unterschied dieser Busroute darin, dass wir nun von oben an die Sauchiehall Street heranfuhren (normalerweise müssen wir mindestens 20 Minuten laufen, um zu dieser Straße zu gelangen). So war es nicht mehr weit bis zum gewünschten Kameraladen und kurz darauf befanden wir uns schon in ihm. Ein Mitarbeiter kam auf uns zu und wir berichteten ihm ganz aufgeregt von unserem Problem. Sofort konnte er uns beruhigen, indem er uns das Angebot unterbreitete, das Objektiv in eine Nikon-Werkstatt einzusenden und es dann ein paar Wochen später ganz wieder mit zu nehmen :) Etwas verpeilt nahm der Mitarbeiter Marc's Daten, wie Telefonnummer, Adresse und E-Mail-Adresse auf – entschuldigte sich dabei tausendmal, wenn er was nicht gleich verstand, oder Marc's Namen falsch geschrieben hatte – und war uns eine große Hilfe. Die etwas unausgeschlafene und überforderte Art machte den Mann vor uns recht sympathisch und als wir das Geschäft verließen (nach noch vielen weiteren „Sorry“ 's und „I'm not woken up, yet“ 's) hatten wir ein ziemlich gutes Gefühl, dass die Sorge am Vorabend nun nicht mehr begründet war und wir bald wieder ein ganzes Objektiv in Händen halten würden. Nun konnten wir den angebrochen Glasgow-Tag noch etwas schöner werden lassen: Zuerst begaben wir uns in die City Chambers am George Square, da meine Eltern bei ihrem Besuch in Glasgow von der Schönheit dieses Rathauses schwärmten. Wir waren ebenfalls begeistert und knipsten gleich einige Fotos. Dann ging es für uns quer durch die Innenstadt zu Maplins, einem Elektronikladen, wo sich Marc ein weiteres 5-er Pack DVD-Rohlinge besorgte, damit er die Fotosicherung fortsetzen konnte. (Nachdem wir schon einen geringen Datenverlust in der Fotosammlung von Marc feststellen mussten, konnte ein Backup garnicht schnell genug kommen!)
War dieser Einkauf erledigt gab's eine Belohnung für unsere geduldigen Mägen: Cookies für sagenhafte 50 Pence. Der Preisnachlass von 50% stellte sich beim herzhaften Reinbeißen in die Gebäckstücke als begründet heraus, da sie ein wenig angebrannt schmeckten. Machte aber nichts – gegessen haben wir sie trotzdem ;) Ich fand's geschmacklich nicht mal schlecht :D
Dann setzten wir uns in ein Costa Coffee, die Alternative zu Starbucks, und wir gönnten uns je eine heiße Schokolade mit Schokostick zum Eintauchen und nem leckeren Sahnehäubchen zum Runterlöffeln :)
Letzte Mission des Tages bestand darin, für Marc nach einem neuen Portemonnaie Ausschau zu halten, da sein altes die besten Tage hinter sich hatte. Nach etwas längerer Suche fanden wir schließlich genau das richtige und alle waren glücklich.
So wurde der Tag doch noch schöner als gedacht und wir fuhren am Nachmittag entspannt nach Hause. Am Abend setzte ich mich endlich mal mit dem Backen unseres ersten fast-selbstgemachten Cheesecakes auseinander. Eine Backmischung hatten wir uns bereits im Morrisons von Dr. Oetker besorgt und natürlich auch die fehlenden Zutaten. Schnell war der Krümelboden, sowie der Kuchenteig fertig und der Cheesecake landete im Ofen. Nach der kurzen Backdauer der Kuchens, musste er im ausgeschalteten Ofen auskühlen und durfte auch erst nach mindestens 3 Stunden strenger Kühlschrankruhe für den Verzehr freigegeben werden. Das bedeutete leider für uns, dass wir mit der Verkostung bis zum nächsten Tag warten mussten :(
Mit, vom Appetit, wässrigen Mündern ging es dann also ins Bett ;)

Der nächste Blogeintrag wird hoffentlich bald folgen. Bis dahin frohes Lesen :)

#20 - Geburtstage und Besuch

So, nun geht’s weiter mit dem nachzuholenden Blogeintrag....

Die kommende Woche war wieder etwas aufregender, immerhin hatten wir 2 Geburtstage zu feiern und der nächste Besuch aus Deutschland stand bevor.

Am Montag, dem 26.04., ging ich am Vormittag alleine einkaufen, da ich noch ein paar Dinge für Marc's großen Tag besorgen wollte. Ich machte mich also auf und ließ ihn alleine in der Wohnung zurück.
Ich fand so ziemlich alles, was ich wollte (hatte mir brav vorher eine Einkaufsliste zusammengestellt, damit auch jaaa Nichts vergessen werden konnte).
Nach gut einer Stunde war ich dann wieder Heime.
Bis zum Abend passierte nix Weltbewegendes mehr, da wir für die Java-Prüfung, die wir 2 Tage später schreiben sollten, lernten. Dazu machten wir es uns wieder Mal an unserer Küchentheke mit unseren Notebooks „gemütlich“.
Etwas später, so gegen Abend, ging Marc nochmal in die Uni, während ich die Zeit nutzte, um mein Geschenk für Marc vorzubereiten: Da er sich schon seit Längerem wünschte, mal wieder zu grillen, hatte ich bei meinem Einkauf alle nötigen Materialien und Zutaten für eben dieses Beschäftigung gekauft. Den Einweggrill und seine neue Grillzange hatte ich im Schrank verstaut und das Fleisch mitsamt der Soßen landeten natürlich im Kühlschrank. Marc hatte also an diesem Tag striktes Kühlschrank-aufmach-Verbot! ;)
Ich werkelte nun also in der Küche und bereitete die Marinade für die Steaks zu. Wie schon erwartet, blieb Marc nicht all zu lange in der Uni, sodass ich ihn ins Schlafzimmer schicken musste, um in Ruhe weitermachen zu können. Die Fleischspieße waren dann auch nach gut einer Stunde später fertig und ich konnte endlich das fertige Essen im Kühlschrank bis zum nächsten Tag ruhen lassen. Mit der Menge hatte ich mich mal wieder etwas verschätzt, da ich mindestens 12 Spieße gemacht hatte und Steaks waren auch noch 4 da. Nicht zu vergessen die kleine Packung Würstchen, nach der ich lange im Morrisons suchen musste....
Ich nehme mal an, dass der liebliche Duft von Knoblauch und Zwiebeln in der Küche eine leichte Vermutung in Marc aufkommen ließ, mit was er am nächsten Tag rechnen konnte ^^
Nun durfte es endlich auch für mich ins Bettchen gehen. Wir schauten noch ein paar Filmchen und um Mitternacht gratulierte ich dem Geburtstags“kind“ noch fix, bevor dann das Licht ausgeknipst wurde, da wir beide ziemlich Müde waren.

27.04. - Marc's 22. Geburtstag! Der Morgen begann natürlich mit der Bescherung. Diese fiel bei uns aber, wie ausgemacht, eher schlicht aus und Marc bekam endlich seine Geburtstagskarte überreicht. Er freute sich natürlich sehr über die niedlichen Smileys und die netten Zeilen in und auf der Karte :)
Nach dem Frühstück mussten wir aber wohl oder übel noch ein wenig lernen...
Eigentlich plante ich ja, Marc während des Spaziergangs zum Saucelhill (liebevoll getauft: „Der Hügel“) mit dem Grill-Picknick zu überraschen, aber ich hielt es natürlich nicht bis dahin aus und offenbarte ihm schon vorher meine großen Pläne. Die Freude war so groß, dass wir dann bald das Lernen unterbrachen, um meine Idee in die Tat umzusetzen. Wir packten alles zusammen: Isomatten, Grill, Essen, Trinken, usw.... und machten uns auf zum Hügel.
Wir trauten unseren Augen kaum, als wir dann auf eben diesem einen laut tuckernten Rasenmäher-Traktor sahen... Natürlich wollten wir das nicht wahrhaben und gingen noch ein wenig weiter am Hügel entlang. Auch von der neuen Position aus verschwand das doofe Gerät nicht. Ein paar Minuten blieben wir noch verdutzt dort stehen und hofften, dass der Rasenmäher-Mann mit seiner Arbeit gleich fertig werden würde – Für mich sah das Gras an allen Stellen schon kurz genug aus! Allerdings war das Warten vergebens und wir mussten einsehen, dass wir mit leeren Mägen wieder nach Hause ziehen mussten. Etwas geknickt kamen wir wieder in der Wohnung an. Dann kam uns aber die grandiose Idee, das Grillen einfach in die eigenen vier Wände zu verlegen. Natürlich wurde dafür nicht der Einweggrill angezündet, sondern der Tiegel kam zum Einsatz. Während Marc glücklich seine neue Grillzange einweihte, bereitete ich unseren Picknickplatz vor – Wenn schon das Grillfeeling nachempfinden, dann richtig ;)
Die Isomatten wurden ausgerollt und für's Essen gedeckt. Zur Deko wurde noch die Narzisse, welche mir Marc vor einigen Tagen schenkte, auf dem Boden platziert. Die ersten Spieße waren fertig und es konnte losgehen :)
Geschmeckt hat es natürlich trotzdem ;) Vielleicht verlief das Grillen so auch problemloser, da solche Einweggrills ja öfter mal ne Macke haben.
Nach dem Essen ging es, leider, wieder an unsere Notebooks, da noch ein wenig gepaukt werden musste. Bis zum Abend waren wir nun also wieder beschäftigt. Eine Lernunterbrechung gab es dann allerdings doch noch: Meine 2. Überraschung das Tages musste ja noch enthüllt werden: Schokofundue mit einer leckeren Auswahl an Früchten - Erdbeeren, Blaubeeren, Himbeeren, Mandarine, Ananas (und für mich noch Apfel und Banane). Diese Überraschung war definitiv gelungen und wir stocherten glücklich mit unserem Obst in der Schokolade rum :)
Der restliche Abend ist leider nicht mehr erwähnenswert, da wir ihn mit unseren Vorlesungsskripten in der Hand im Bett verbrachten.

28.04. - Laura's 21. Geburtstag.
Auch mein Geburtstag begann mit der Enthüllung meines Geburtstagstisches. Ich bekam eine wirklich süße Karte vom Marc und freute mich riesig :) Außerdem lag noch ne Schachtel Toffifee für mich bereit *juhu
Natürlich wurde nun auch die Geburtstagspost von Andrea begutachtet, die nun schon seit 2 Tagen darauf wartete geöffnet zu werden. :)
Nach dem Frühstück wurde noch etwas vom Gelernten wiederholt und um 13:30 ging es in die Uni, um endlich die Prüfung hinter uns bringen zu können. Als seelische Verstärkung mussten natürlich die Toffifee's mit :)
Die Prüfung war recht passabel. Einschätzen können wir allerdings Beide nicht, was am Ende für ne Note raus kommen könnte. Einig waren wir uns aber in einer Hinsicht: Die Angst, das der Professor unsere geschmierte Handschrift nicht ordentlich deuten kann...
Nach der Prüfung kam es zu einem der Höhepunkte des Tages: Die Cheesecakes, die wir ein paar Tage zuvor gekauft hatten, landeten endlich auf den Tellern :) Darauf freute ich mich schon die ganze Zeit! Während ich mich abmühte, die Kuchen zu teilen und auf die Teller zu bringen, knipste sich Marc die Finger wund. Sowohl der normale, als auch der Mandarinencheesecake waren sehr lecker :)
Dann war es schon fast Zeit, mich zum Bus zu begeben, denn wir erwarteten ja noch unseren Besuch: Meine Eltern. Zwar stand im Internet etwas von Verspätung des Fluges aus Berlin, aber ich machte mich trotzdem pünktlich auf und war daher natürlich viel zu früh auf dem Flughafen. Ich wartete gut eine Stunde, bis dann endlich der Flieger aus Deutschland eintraf und ich meine Eltern empfangen konnte :) Quietschvergnügt verließen wir die Hallen des Flughafens und begaben uns zum Bus. Auf der Fahrt nach Paisley galt es natürlich schon einige Fragen bezüglich Schottland zu klären und es wurde viel geredet – immerhin hatten wir uns schon fast 3 Monate nicht mehr gesehen.
An der Haltestelle vor unserer Wohnung angekommen, wurde erstmal der Schlüssel übergeben, damit der Besuch seine Wohnung unter uns beziehen konnte. Während diese begutachtet wurde, erhielt ich noch einen netten Anruf von meiner Schwester und ich quasselte mit ihr ein paar Minuten. Nach dem Gespräch machten wir uns nochmal fix in den Keystore um die Ecke, um etwas schottisches Abendsbrots-Bier zu besorgen.
Nun konnten wir endlich Essen und die leeren Mägen füllen. Zum Glück waren noch ein paar Reste vom Geburtstagsgrillen übrig und so war bald jeder Hunger gestillt. Nach dem Essen telefonierte ich noch einen Moment mit meiner Oma, welche mir auch noch herzlichst gratulierte.
Nun war der Tag auch schon wieder fast vorbei, doch bevor die müden Eltern wieder runter in ihre schottische Wohnung gehen konnten, um nach ihrem langen Tag endlich schlafen zu können, war ich nochmal an der Reihe und packte meine mitgebrachten Geburtstagsgeschenke aus :) Sooo viele tolle Sachen! Hauptgeschenk war ein Gutschein für einen Besuch des Musicals „Der König der Löwen“ in Hamburg, den ich hoffentlich bald einlösen kann :)
Außerdem freute ich mich über die DVD „Pans Labyrinth“ und viele nette Geburtstagskarten von Freunden und Verwandten. Der Naschvorrat für die nächsten Wochen war nun auch wieder gesichert.
Etwas später wünschten wir uns dann alle eine gute Nacht und die Frisch-Schotten zogen sich in ihre Wohnung zurück.
Marc und ich ließen den Abend noch ruhig ausklingen, ich dekorierte das Sofa zum Geburtstagstisch um und bald knipsten wir auch überall die Lichter aus.

Am Donnerstag trafen wir uns früh halb 10 mit meinen Eltern und wir verließen gemeinsam das Haus. Der Tagesplan des Besuchs bestand aus einer Besichtigung der Stadt Glasgow. Davor präsentierten wir aber noch unser Campusgelände und zeigten stolz die Räume, in denen wir wöchentlich Unterricht hatten – bis auf das Fertigstellen diverser Belege, war ja das Semester für uns mittlerweile vorbei. Dennoch war für uns noch ein wenig Stress angesagt, da ja die besagten Studienaufgaben noch erledigt werden mussten. Deshalb begleiteten wir meine Eltern lediglich noch zum Bahnhof, kreisten ein paar sehenswerte Orte auf der Glasgower Stadtkarte ein und verabschiedeten uns dann für die nächsten Stunden.
Für uns hieß es dann zurück zur Uni und fleißig am Handyspiel, sowie an unserer 2D Animation basteln. Da unser Spiel schon fast fertig war, konzentrierten wir uns nun vor allem auf letzteres.
Am späten Nachmittag klingelte mein Handy – das Zeichen für die Rückkehr des Besuchs aus Glasgow. Während Marc die Notebooks nach Hause brachte, holte ich meine Eltern vom Bahnhof ab. Auf dem Heimweg machten wir noch einen Abstecher zu Morrisons. Marc wartete schon am vereinbarten Treffpunkt, als wir 3 dort ankamen. Der Gang durch unseren Standardsupermarkt dauerte nun wieder etwas länger, da die Neuankömmlinge noch alles genau unter die Lupe nehmen und sich auch erstmal zurecht finden mussten :) Es wurde natürlich auch gleich das Essen für die nächsten Tage eingekauft und für diesen Abend waren Spaghetti geplant, zu denen Marc und ich herzlich eingeladen waren. Nach dem Einkauf verabredeten wir uns auf eine Abendbrots-Zeit und bis dahin ging wieder jeder in seine Wohnung.
Währen des Essens in der unteren, für uns neuen, Wohnung quatschten wir über die Pläne der nächsten Tage: Wie Marc und ich am Abend zuvor vorschlugen, hatten sich die Eltern in Glasgow um eine Highlandtour gekümmert, welche am nächsten Morgen starten würde. Diese sollte aus dem Besuch von Fort William, Loch Lomond, später noch Loch Ness, sowie der Stadt Inverness bestehen. Der Wetterbericht kündigte zwar Regen an, aber Marc und ich hatten mittlerweile gelernt, diesem nicht viel Vertrauen zu schenken und so konnten wir den beiden nur noch viel Spaß für ihre Tour wünschen, als wir uns in unsere Wohnung zurück zogen.
An diesem Abend bastelten wir noch etwas am Handyspiel, da für uns am nächsten Tag die Abgabe dessen bevor stand.

Während für meine Eltern der Tag recht früh begann, ließen wir uns Zeit mit dem Aufstehen. Als wir es dann aber endlich aus den Federn geschafft hatten, machten wir uns gleich an die letzten Arbeiten von SuperTuxMobile. Diese bestanden fast ausschließlich darin, den schriftlichen Teil des Belegs zu erledigen. Noch vor dem Mittag, mittlerweile saßen wir wieder in der Hochschule, war dann das fertige Projekt auf dem Hochschulserver geladen und wir konnten aufatmen: Einer von drei Belegen wäre damit geschafft! Nun war unser 2D-Clip wieder an der Reihe, der bis Dienstag fertig gestellt werden musste. Ohne Unterlass werkelten wir nun an den ersten 15 Sekunden unserer Animation weiter, man glaubt gar nicht, wie langsam man da voran kommt!!! oO
Am späten Nachmittag verließen wir dann die Uni mit viereckigen Augen und dröhnenden Köpfen, aber wir waren doch recht zufrieden mit dem Geschafften.
So gegen 8 klopfte ich dann mal an der Wohnungstür unter uns, um mich nach den Erlebnissen des Tages von unserem Besuch zu erkunden. Da die Wohnung zu diesem Zeitpunkt noch leer war, versuchte ich es ein wenig später noch mal und dieses Mal wurde auch die Tür geöffnet. Während gespeist wurde, lauschte ich den Berichten und den Eindrücken meiner Eltern und nach dem Essen schauten wir uns noch die Bilder von der Highlandtour an. Das Wetter hatte sich einigermaßen benommen und es meistens nur dann regnen lassen, als sich die Tourgäste im Bus befand, um zur nächsten Station zu fahren. Genau wie bei unserem Besuch am Loch Ness, wurde auch an diesem Tag keine Nessi gesichtet... So viel zum Thema Seeungeheuer ;)
Für den kommenden Tag planten wir einen Spaziergang, um dem Besuch noch etwas schottische Landschaft zu zeigen.

Der 01. Mai war der erste Tag, an dem wir zu viert etwas unternehmen wollten. So konnten Marc und ich mal vom Unistress abschalten und uns um die Gäste kümmern, bzw. ihnen ein wenig von unserer näheren Umgebung zeigen. Und jetzt haltet euch fest: Es ging mal wieder nach Lochwinnoch und später noch zum Temple in Howwood :)
Vor unser Fahrt dahin besichtigten wir noch die Paisley Abbey – langsam müsste man mich dort schon erkennen, dem war aber leider nicht so ;) Als es dann langsam Zeit war, zum Bahnhof zu gehen, fand einer der Kirchenleute plötzlich Gefallen an uns und versuchte uns in ein Gespräch zu verwickeln. Nach einem kurzen Informationsaustausch, wir erfuhren, dass sich in der Abbey ein deutsches Fenster befindet (aus München war's, glaub ich), gingen wir zur Paisley Gilmour Street Station.
Schon auf der Hinfahrt zum Städtchen Lochwinnoch bemerkten wir, dass der Templehügel dieses Mal nicht von Schafen belagert wurde, sondern es sich dort an diesem Tag viele schwarz-weiße Kühe gemütlich machten. Doch für uns ging es ja eine Station weiter und wir verließen den Zug in Lochwinnoch.
Vorbei am Naturreservat, zu dem uns eine Vogelfrau zuvor eingeladen hatte, an der Straße entlang und schließlich auf den Fahrrad-, Wanderweg, so begann die Tour dieses Tages. Das kleine Dörfchen wirkte auf unseren Besuch so verlockend, dass wir uns entschieden, noch einen kleinen Umweg auf uns zu nehmen, um es ein wenig zu erkunden. Viele niedliche Häuser und jede Menge schottische Pubs und Restaurants erwarteten uns, die alle begutachtet werden mussten. Auch wenn das Wetter ab und zu doch eher schlecht als recht war, machten wir das Beste aus dem Spaziergang und schützten uns mit unseren Kapuzen vor dem Nass. Zurück auf dem Wanderpfad Richtung Howwood schüttete es nochmal richtig, bis sich dann das Wetter ein paar Minuten später wieder beruhigte und sogar etwas Sonne zum Vorschein kam. Bald erreichten wir die Castle Semple Church, auf die wir auch schon bei dem Spaziergang mit Sophie und Anja aufmerksam wurden. Allerdings hielten wir diese Ruine für Touristen unzugänglich. Meine Eltern jedoch entdeckten den Pfad, der zu den Gemäuern der alten Kirche führte. Während sich der Rest der Truppe die Castle Semple Church ansahen, rief ich meine Oma an, um mich für ihre Geburtstagskarte zu bedanken. Nach diesem Gespräch - Mutti winkte schon aufgeregt, um mir zu verdeutlichen, dass es Zeit wird aufzulegen, da ich mit ihrem Handy und das schon seit teuren 5 Minuten telefonierte – legte ich auf und warf noch einen kurzen Blick über die Ruinen der Kirche. Danach führte unser neu eingeschlagener Weg unter einer Brücke durch und auf ein hübsches Landhaus-Grundstück. An dieses erinnerte ich mich, da wir mit Carmen und Cindy auf der anderen Seite des Gebäudes damals kehrt machten, um zurück zum Howwood-Bahnhof zu laufen. Ich entdeckte mal wieder eine Katze, doch ließ ich sie dieses Mal, zur Freude aller, in Ruhe ^^
Wir durchquerten das Grundstück und öffneten das Gatter, welches uns auf den Weg zum Temple brachte. Schafe waren an diesem Tag keine in Sicht, aber als wir den Hügel zum Temple erklommen hatten, entdeckten wir dir Kuhherde wieder, die wir auch schon auf der Hinfahrt sahen. Erstmal legten wir aber eine kleine Essenspause am Temple ein und packten die mitgebrachten Schnittchen und Donuts aus. Gestärkt ging es dann zu den Kühen, die am Fuße des Hügels mitten auf dem Weg lagen und standen. Und was macht man, wenn man eine Horde glotzender Kühe vor seiner Nase hat??? Natürlich! Fotoooos! Mutig näherten wir uns den schwarz-weiß gefleckten Tieren und knipsten, bis sie sich genervt und natürlich auch ängstlich wegdrehten. Nach diesem Erlebnis ging es weiter zum Bahnhof in Howwood. Da wir allerdings noch ne Menge Zeit bis zum Eintreffen des richtigen Zuges hatten, nutzen wir sie, um dieses Dörfchen noch ein wenig unter die Lupe zu nehmen. Der erste Gang führte uns in den Dorfladen, in welchen sich meine Eltern frische Milch und Schokoriegel holten. Danach gingen wir noch ein wenig Ortseinwärts und begutachteten einen neuen Pub. Wenig später wurde es Zeit, zum Bahnhof zurück zu kehren. Im Zug wurde die Milch getrunken – sehr lecker – und danach waren wir auch schon wieder in Paisley.
Das Abendbrot nahmen wir an diesem Abend wieder gemeinsam ein. Marc und ich machten leckeres Zwiebel-Paprika-Sahne Hähnchen im Ofen (mit Maggi-Tüten-Soße *psssst) und dazu gab's Kroketten und Reis.
Nach dem Essen wurde für den nächsten Tag geplant. Marc wollte an diesem zu Hause bleiben. Demnach lag die Planung an mir ;) Als Ausflugsziel setze ich die Isle of Arran, die wir auch damals schon mit unserem ersten Besuch besichtigt hatten und sie doch ziemlich schön war. Nun mussten noch die Zug- und Fährverbindungen rausgesucht werden und dann stand unserem morgigen Ausflug nichts mehr im Wege.
Allerdings stellte sich heraus, dass der Zug etwas ungünstig nach Ardrossan Harbour fuhr, sodass wir lediglich 5 Minuten vor Abfahrt der Fähre ankommen würden. Da eine spätere Fähre aber nicht in Frage kam und wir auch sonst keinen anderen Plan hatten, beschlossen wir dieses Risiko in Kauf zu nehmen und es zu versuchen.
So verabredeten wir 3 uns für den nächsten Tag um 8:20 und jeder ging wieder in seine Wohnung.

Nachdem ich in aller Frühe fix etwas gefrühstückt , mir noch ne Banane in den Mund gestopft und mich vom verschlafenen Marc verabschiedet hatte, traf ich mich pünktlich kurz nach viertel 9 mit meinen Eltern im Treppenhaus.
Wie erwartet, war in Paisley noch nicht viel los (war ja auch ein Sonntag) und wir liefen gut gelaunt zum Bahnhof. Vorher wurde noch Geld für diesen Tag abgehoben und schon saßen wir im Zug nach Ardrossan Harbour. Während der Fahrt bangten wir mit, dass wir ja etwas eher im Hafen ankommen würden und so geschah es dann letztendlich auch – wir waren auch nicht die Einzigen, die auf die Insel wollten und so machten wir uns auch keine Sorgen mehr, dass wir die Fähre nicht rechtzeitig schaffen würden. Die Tickets wurden gekauft und bald fanden wir uns im großen Schiff zur Isle of Arran wieder. Wir suchten uns ein Plätzchen und ich tippte fix eine SMS in mein Handy, um Marc auf den neusten Stand zu bringen. Natürlich war ein Besuch auf dem Aussichtsdeck während der Fahrt zur Insel ein Muss, aber lange hielten wir uns dort nicht auf, da ja immerhin 2 Frostbeulen anwesend waren *hihi Aber zum Glück konnten Mutti und ich uns dann bald wieder im Schiff aufwärmen. Kurz nach 10 befanden wir uns dann in Brodick, die Hafenstadt der Insel. Viele Menschen strömten aus der Fähre, sehr viele auch mit Hund und schlugen größtenteils die selbe Richtung ein, wie wir. Für uns ging es zur Burg. Auf dem Weg dahin, wurden mehrere kleine Läden besichtigt, darunter auch ein Schokoladenladen, in welchem uns Vati 2 Schokifrösche kaufte :) Die sollten aber erst später verspeist werden ;)
Auf dem weiteren Weg bogen wir hier und da mal in eine Seitenstraße ab, um uns die Umgebung und die Häuser der Inselbewohner anzusehen. Bald erreichten wir den Platz mit dem Cheeseshop, der Parfümerie und vielen anderen niedlichen Geschäften. Dieser Ort stellte unseren ersten Rastplatz dar: In einem niedlichen Café ließen wir uns nieder und gönnten uns eine leckere heiße Schokolade, beziehungsweise einen heißen Kaffee. Dazu gab es einen Muffin und ein ofenwarmes Hefe-Rosinen-Brötchen :) Sehr lecker! Danach wurden die anderen Läden besichtigt und auch der Cheeseshop wurde nicht ausgelassen. Vom Probierteller wurde viel genascht: Knoblauchkäse, Senfkäse, Kräuterkäse... :) Ich favorisierte den Knoblauchkäse, weshalb ich heimlich mehrmals mit meinem Spieß ein Stückchen vom Teller angelte.
Dann wurde der Weg zur Burg wieder aufgenommen, welcher auch schon ein paar Ecken weiter am Ziel endete. Ehe wir uns aber in den Botanischen Garten der Burg begaben, warfen wir noch einen Blick in einen Outdoor-, sowie in den daneben befindlichen Brauereiladen. Dann kam der Burggarten an die Reihe. Viele blühende Rhododendren in den verschiedensten Farben erwarteten uns, doch das soll es auch schon gewesen sein, denn ein paar Meter weiter stand ein Kassenhäuschen bereit, aus welchem auch gleich die Kassiererin gesprungen kam. Diese klärte uns auf, dass der weitere Teil des Botanischen Gartens, sowie die Burg nur gegen Eintrittsgeld besichtigt werden konnten. Wir entschieden uns gegen das Ansehen der Burg und drehten wieder um. Nun brauchten wir also ein neues Ziel, welches auch schnell gefunden wurde: Der Goatfell – Ein sehr hoher Berg mit angeblich sehenswertem Wasserfall. Da meine Eltern technisch immer ziemlich gut ausgerüstet sind, erfuhren wir über einen GPS-Tracker, dass wir nun noch eine Stunde zu laufen hatten. Der Weg zum Berg führte uns durch einen kleinen Waldabschnitt, der dann in einen Bergpfad überging. Allmählich wurde dieser steiler und steiniger und trotz der kalten Luft mussten wir die Jacken ausziehen. Viele Wanderer kamen uns entgegen, die wahrscheinlich schon ihre Bergtour hinter sich hatten, wir rechneten allerdings auch mit baldigem Erreichen unseres Ziels. Der Wasserfall war auch bald, laut des GPS-Trackers, in unserer Nähe, aber wir konnten ihn nirgendwo ausfindig machen. Lediglich ein kleiner felsiger Abhang ließ darauf schließen, dass es sich bei Schneeschmelze um einen Wasserfall handeln könnte ;) Wir krakselten aber weiter bergauf, da wir ja noch die Spitze des Berges sehen wollten. Langsam zogen dunkle Regenwolken auf und es wurde auch immer kälter. Immer mehr Leute kamen uns entgegen und am Horizont entdeckten wir viele kleine Menschenpunkte, die auf noch einen laaaaaaangen Weg bis zu Spitze des Goatfell hindeuteten. Da nun mittlerweile der Regen eingesetzt hatte und uns auch schon nach anderthalbstündiger Bergwanderung die Füße weh taten, entschlossen wir den Berg Berg sein zu lassen und nach einer kleinen Essenspause wieder umzukehren. Diese Pause fand auf einem, ausgewählten, Stein statt, auf welchem wir uns niederließen, um die belegten Schnitten und Würstchen zu essen. Satt und zufrieden kletterten wir die nun nassen und rutschigen Steine wieder bergab. Auf etwa der Hälfte des Weges klarte der Himmel auf und die Sonne kämpfte sich ihren Weg durch die dunklen Wolken. Das neue Licht bot einen wirklich schönen Blick auf den Goatfell, der nun hinter uns lag. Wieder im Tal angekommen, wählten wir einen kleinen Umweg zurück nach Brodick. Zwischendurch regnete es zwar ein paar Mal, aber davon ließen wir uns nicht die Stimmung verderben! Die Fähre, welche gegen halb 5 zurück nach Ardrossan fahren würde, schafften wir nicht mehr, was aber nicht so schlimm war, da noch eine kurz nach 7 fuhr und meine Eltern sich eh noch ein wenig in der Stadt umsehen wollten. In einem Supermarkt besorgten sie sich Zutaten für ihr nächstes Abendbrot in Paisley und danach nutzten wir noch die langen Öffnungszeiten (und das Sonntags!) diverser Souvenirläden, um dort noch ein wenig die Zeit zu vertreiben. Bald schlossen aber auch diese ihr Türen und wir machten uns auf die Suche, nach etwas zu Essen. Der Tracker machte uns auf einen Fish and Chips-Imbiss aufmerksam, welchen wir auch gleich ansteuerten. Allerdings gefielen uns die Preise nicht, also verließen wir diesen Imbiss gleich wieder und mussten nach etwas Neuem Ausschau halten. Wir wollten es in einem Nachbardorf versuchen, welches allerdings nur aus einer Straße mit einigen Bauern- und Ferienhäuschen bestand. Also wieder zurück und weitersuchen. Letztendlich hatten wir noch gut eine Stunde, bis die Fähre wieder in den Hafen einfuhr und wir entschieden uns für ein asiatisches Restaurant, welches sich in der Nähe dessen befand. Jeder suchte sich etwas aus der Take-Away-Karte raus und wir warteten im Restaurant auf unsere Bestellung. Zuerst planten wir dort unser Gekauftes einzunehmen, allerdings war dann nicht mehr so viel Zeit bis zur Abfahrt der Fähre und so machten wir uns mit der Essenstüte zur Anlegestelle. Bald saßen wir dann wieder im warmen Schiff und konnten unser, zum Glück noch warmes, Abendbrot genießen. Ein kurzer Besuch, nach dem Essen, auf dem Aussichtsdeck bescherte einen schönen Blick auf die Insel mit Sonnenuntergang.
Auch der Zuganschluss ab Ardrossan Harbour klappte wieder wunderbar und wir konnten uns zufrieden in der Bahn niederlassen. Auf der Heimfahrt wurden dann die Schokoladenfrösche gegessen :)
Gegen viertel 10 waren wir dann wieder zu Hause und konnten unsere müden Beine hoch legen :)

Der Montag, 03. Mai, war in Schottland ein Feiertag, was Marc und mich daran hinderte in der Uni an unseren Belegen weiterzuarbeiten, da sie geschlossen war. Für meine Eltern war der Tag ein Paisley-Erkundungstag, während wir uns erstmal ein wenig in der Wohnung aufhielten. Da das Wetter allerdings so schön war, wollten wir nicht mehr länger drinnen rum sitzen und so verließen wir gegen Mittag das Haus und machten es uns auf dem Paisley-Hügel mit Isomatte und Notebook gemütlich. Hin und wieder bedeckten Wolken die Sonne, weshalb es auch mal wieder recht kühl wurde. Um so mehr genossen wir dann die warmen Momente. Ich schrieb meiner Mutti ne SMS, in der Hoffnung, die beiden vielleicht zu uns zu locken, um gemeinsam etwas im Grünen zu sitzen. Allerdings kamen sie nicht, was bedeuten konnte, dass sie mit ihrem Spaziergang schon weit voran geschritten waren. (Am Abend stellte sich heraus, dass die Nachricht garnich gelesen wurde :P) Nach etwa 2 Stunden gingen wir zurück in unsere Wohnung. Den restlichen Tag verbrachten wir dann weiterhin ruhig und am späten Abend kümmerten wir uns um die Sounds für unsere 2D-Videos. Als die Eltern wieder heimkehrten, berichteten sie, dass sie im Laufe des Tages nicht nur in Paisley, sondern auch nochmal in Glasgow waren. Marc's und mein Tipp vom Peoples Palace schien so gut angekommen zu sein, dass er von meinen Eltern ein zweites Mal besucht wurde. Außerdem besorgten sie diverse klein Mitbringsel für zu Hause. Nachdem mir die Fotos dieses Tages fix auf der Digicam gezeigt wurden, ging ich wieder nach oben in unsere Wohnung.

Dienstag war für Marc und mich der Tag der Abgabe unseres 2D Belegs. Aus diesem Grund standen wir schon sehr früh auf und waren kurz nach 8 in der Uni, um unsere Animationen noch rechtzeitig zu beenden. Nach pausenloser Arbeit dröhnte uns zwar irgendwann der Kopf, doch wir hielten bis halb 5 durch und reichten schließlich unsere fertigen Belege im Büro ein. Dort mussten wir noch alberne Formulare ausfüllen, bis wir dann endlich unsere Dokumente für 2D abgeben konnten...
Meine Eltern wiederum verbrachten ihren Tag in der Hauptstadt Schottlands. Sie begaben sich gegen 9 aus dem Haus, um dann halb 10 mit dem Zug ab Paisley loszufahren. Wir wünschten den beiden natürlich einen erlebnisreichen Tag mit angenehmen Wetter und rechneten nicht vor 8pm mit ihrer Heimkehr. Um so überraschter waren wir, als wir sie dann bei unserem abendlichen Einkauf im Morrisons trafen :)
Gemeinsam beendeten wir unsere Besorgungen und liefen zusammen zurück zur Wohnung. Auf dem Heimweg wollten Marc und ich natürlich unbedingt wissen, was sie in Edinburgh so erlebt und gesehen hatten und das war wirklich eine Menge :) Sogar die Statue des kleinen Hundes namens Bobby hatten sie ausfindig machen können, nach der wir damals mit Carmen und Cindy lange suchen mussten. Auch dem Museum der alten Feuerwehr statteten sie einen Besuch ab – da mussten wir natürlich auch noch hin!
In unserem Haus angekommen, trafen wir uns abends nochmal, damit Marc und ich meinen Eltern ein paar Dinge, hauptsächlich nicht mehr gebrauchte Winterklamotten, mit nach Hause zu geben, um unsere Heimreise später ein wenig zu erleichtern. Waren die Sachen abgegeben, einigten wir uns auf eine Zeit für den nächsten Tag, an dem wir gemeinsam frühstücken wollten und gingen wieder zurück in unsere vier Wände.

Mittwoch war der Tag der Abreise meiner Eltern. Aber vorher sollten sie sich noch mit einem reichhaltigen Frühstück stärken! Es sollte nämlich echtes english breakfeast geben, zubereitet von den Profis Marc und Laura *Ha! Als es dann zur ausgemachten Zeit an der Tür klopfte, brutzelten die Baconscheiben bereits in der Pfanne, die Eier waren gekocht und die gebackenen Bohnen waren warm und servierbereit. Allerdings geriet ich dann doch wieder in Stress, als ich merkte, dass ich noch nicht mal die Getränke vorbereitet hatte ;) Naja, irgendwann hatten wir dann trotzdem alle unser Essen auf den Tellern und das Frühstück konnte beginnen. Nachdem alle satt und kugelrund waren, ging es für meine Eltern ein letztes Mal zurück in die Wohnung, um dort nochmal alles für die Abreise vorzubereiten.
Gegen viertel 12 verließen sie die Wohnung und übergaben uns die Schlüssel, die wir dann unserer Vermieterin zurück geben sollten. Marc und ich begleiteten sie noch zur Haltestelle um die Ecke und dann fuhr der Bus zum Flughafen schon vor. Die Verabschiedung war kurz aber herzlich und schon saßen die Besucher im Bus und winkten zum Abschied, als er wieder losfuhr...
Für Marc und mich hieß es jetzt wieder: Auf zur Uni und am Flash-Beleg basteln! Im Praktikumsraum schaute ich aber erstmal in meine E-Mail, bevor die Arbeit beginnen konnte ;) Dort erwartete mich allerdings eine weniger erfreuliche Nachricht: Die Vermieterin erkundigte sich nach Verfolgen der Nachrichten um den Stand des Flugverkehrs, da der isländische Vulkan mal wieder sein Unwesen getrieben hatte. Und siehe da: auf der Flughafenseite von Glasgow gab es tatsächlich eine Meldung zur Annullierung aller Flüge dieses Tages!!! Und diesen Morgen machten wir darüber noch Witze...
Jedenfalls griff ich sofort zum Handy, um meinen Eltern die mistigen Neuigkeiten zu übermitteln. Zwar nahm meine Mutti nicht gleich ab, jedoch rief sich mich wenig später zurück. Sie wussten es bisher noch nicht, würden sich aber nun um die aktuelle Lage kümmern und sehen, was sich machen ließe, von wegen Umbuchung etc.
Glücklicherweise hatte unsere Vermieterin nichts gegen einen längeren Aufenthalt meiner Eltern in ihrer Wohnung.
Ein paar Minuten später erhielt ich einen neuen Anruf, dass meine Eltern eine, von der Fluggesellschaft bezahlte, Unterkunft für die nächsten Tage beziehen würden und auf Freitag umgebucht hatten. Nun war das wenigstens erstmal geklärt und Marc und ich konnten unserer Uniarbeit weiter nachgehen. Allerdings blieben wir nun nicht so lange wie geplant im Praktikumsraum, da ich nun noch ein paar Kleinigkeiten für den morgigen Tag zu besorgen hatte: Da meine Mutti nun ihren Geburtstag in Schottland verbringen musste und ich sie also doch an ihrem Tag sehen würde, wollte ich ihr wenigstens einen kleinen, aber feinen, Geburtstagstisch bieten. Im Somerfield besorgten wir also am Nachmittag einen leckeren Cheesecake und auf dem Weg zum Paisley Shopping Centre wollte ich noch ne Karte kaufen, als plötzlich Jemand meinen Namen rief: Da saßen doch tatsächlich meine Eltern auf der Bank und genossen die Sonne mit einem Eis in der Hand :) Der Kuchen wurde in Marc's Rucksack versteckt und wir setzten uns zu ihnen. Nach ein paar gemeinsamen Minuten, entschlossen wir uns, noch das Abendbrot zusammen einzunehmen und begaben uns zur Fish and Chips Bude. Dort mussten wir zwar eeewig auf unsere Bestellung warten, aber geschmeckt hat es dann in unserer Wohnung jedem. Am nächsten Tag wollten wir uns zum Abendessen treffen und zur Feier des Tages in ein Restaurant gehen also verabredeten wir uns, bevor die Eltern wieder zum Bus liefen, um zu ihrem Hotel zurück zu fahren.

Am nächsten Morgen, dem 06. Mai, besorgte ich noch fix ne Geburtstagskarte (naja so schnell ging es auch nicht, da ich ja doch wählerisch an die Sache ran ging) für das heutige Geburtstagskind und danach traf ich mich mit Marc in der Uni. Dort bastelten wir an unseren Flashspielen weiter und halb 1 ging es in ein anderes Unigebäude, um an lang ersehnte Unterschriften zu gelangen, die wir auf diversen Dokumenten für Bafög und Hochschule Mittweida brauchten. Während wir auf den Beginn der Autogrammstunde warteten, erhielt ich einen Anruf meiner Eltern, der verkündete, dass sie für diesen Tag doch noch kurzfristig einen Platz im Flieger bekommen hatten. So konnte ich meiner Mutti doch nicht persönlich gratulierten und wünschte ihr übers Telefon alles Gute.
Damit war für uns der weitere Verlauf des Tages klar: Nach dem besorgen der Unterschriften ging es zurück in den Praktikumsraum, um dort an unseren letzten Belegen weiterzubasteln. Unser Mittag kam dieses Mal aus einem Imbiss, nahe der Uni und bestand aus leckerem belegten Sandwich und Ciabatta. Wieder am Rechner aktualisierte ich natürlich minütlich den Status des Fliegers nach Berlin und pünktlich zu dessen Ankunft erhielt ich auch eine SMS, dass meine Eltern heile gelandet waren.
Am Abend, zurück in der Wohnung, baute ich trotzdem den Geburtstagstisch für meine Mutti auf, um ihr dann ein paar Bilder davon per E-Mail zuzusenden :) Danach gönnten sich Marc und ich natürlich ein Stück vom leckeren Erdbeer-Cheesecake und bastelten später natürlich noch ein wenig an Flash weiter...

Die nächste Tage kommen in einen neuen Blogeintrag und ich entschuldige mich an dieser Stelle bei JEDEM, der sich diesen langen Text zugemutet hat und verstehe JEDEN anderen, der keine Lust darauf hatte, sich diesen Roman durchzulesen – ich kann's verstehen! *haha
So, nun dann. Bis zum nächsten, wieder kürzeren, Bericht, in der Hoffnung, ihr seid nicht all zu sehr eingeschüchtert und lest wenigstens die nächsten Einträge wieder :)

Liebe Grüße, Marc und Laura

Liebe Wartende....

Um die Zeit bis zum nächsten Blogeintrag *räusper, ich bin dabei* zu überbrücken, könnt ihr euch ja an unseren Flashspielen versuchen, die wir für unseren letzten Beleg programmiert haben :)

Marc's total tolle Spiele findet ihr hier: www.winhasser.de/projekte/flash

und Laura's supi Spiele könnt ihr hier ausprobieren: www.dackelbeine.de/node/41

Außerdem können wir jedem Handybesitzer noch unser Handyspiel ans Herz legen! Dieses haben wir ebenfalls im Laufe unseres Semesters in Paisley entwickelt. Allerdings ist zu erwähnen, dass das Handy nicht zuuu alt sein darf, da wir auf hübsche Grafik und Sound gesetzt haben, was ziemlich viele Ressourcen frisst. *hihi :)

Das Spiel findet ihr auf dieser Seite: www.supertuxmobile.org

Unsere 2D Ergebnisse möchten wir euch lieber vorenthalten.... Hauptgrund dafür ist die selbst gesprochene Synchronisation :D

Jetzt bleibt nur noch zu sagen: Viel Spaß und bis zum nächsten Blogeintrag!!!

P.S.: In der Bildergalerie könnt ihr allerdings öfter mal vorbei schauen, da wir da in letzter Zeit wieder ein wenig Anguck-Material hochgeladen haben und sicher auch bald noch mehr dazu kommt... sind ja noch ein paar Tage aufzuholen.

Nochmal P.S.: *psssst* Würden uns natürlich über Kommentare zu unseren, mit Mühe programmierten, Spielen freuen :)

Seiten

Subscribe to RSS – Weblog von Laura Kurzer