#17 - Highlandtour Teil 3 (Orkney Island)

Diesmal bin ich wieder dran mit schreiben: Marc. Nachdem wir vorgestern Abend eigentlich planten, weiter nach Kirkwall zu fahren und da noch eine Nacht zu verbringen, kam alles etwas anders.
Früh morgens aufgestanden, ich hatte gut geschlafen, Laura scheinbar eher weniger, machten wir uns auf dem Weg Richtung Kirkwall. Da wir an diesem Tag die Insel noch etwas erkunden wollten, kauften wir ein Tagesticket von dem örtlichen Busdienst. Auf unserem Weg lagen die ersten Sehenswürdigkeiten und wir beschlossen, zwischendurch auszusteigen, damit wir diese erkunden konnten. Unser Busfahrer fuhr uns bis zu der Seitenstraße, wo wir nur noch ein paar Meter zu laufen hatten. Dies scheint hier so üblich zu sein, da alle Fahrgäste ihre Haltewünsche sagen und es nur ein paar Haltestellen auf der Strecke gibt. Schwer beladen machten wir uns auf dem Weg zur ersten Sehenswürdigkeit, den Standing Stones. Dies sind ein paar Steine die schon 2000vChr. zu einem Steinkreis aufgebaut wurden. Mittlerweile fehlen ein paar, aber dafür dass man in England für etwas ähnliches sehr viel Geld bezahlen muss und sie nicht einmal anfassen kann, war diese Attraktion sehr interessant. Ein paar Meter weiter gab es auch schon die nächste Sehenswürdigkeit. Ein ausgegrabenes Dorf aus ähnlicher Zeit wie der Steinkreis. Man konnte die Grundrisse der Häuser erkennen und sie sogar betreten - alles sehr interessant. In einiger Entfernung konnten wir noch einen anderen Steinkreis erkennen, jedoch beschlossen wir lieber Richtung Maeshowe zu laufen. Von weitem sieht dies wie ein grüner Hügel aus. Schwer bepackt mit unserer Reisetasche, machten wir uns auf dem Weg entlang einer Schnellstraße, mittlerweile regnete es auch, um diese Attraktion zu besichtigen. Etwas genervt, vor allem ich, kamen wir nach einer Weile an. Zum Glück hatte es schnell wieder aufgehört zu regnen und wir konnten den, auch von nahen grünen, Hügel besichtigen. Jedoch stellten wir fest, dass wir für dessen Betreten (im Inneren fand man wahrscheinlich wieder eine Behausung der damaligen Inselbewohner vor) eine Tour Geld bezahlen mussten und so ließen wir es bei einer Besichtigung von außen.

Wieder etwas genervt, wegen der Last, machten wir uns auf die Suche, entlang der Schnellstraße, nach einer Haltestelle für unseren Bus. Nach ca. einer Stunde stellten wir die Suche ein und warteten in einer Bauernhofeinfahrt auf unseren Bus, dem wir mit Handzeichen klar machten, dass wir mitfahren wollten. Nach einer halben Stunde Fahrzeit kamen wir in Kirkwall an. Als erstes wollten wir ein Hotel suchen, wo wir vor allem die Tasche loswerden und die Nacht schlafen konnten. Wir liefen die durch die „Innenstadt“ und die Tasche wurde immer schwerer und die Hotels immer teurer. Im letzten Hotel versuchte man uns zu helfen und empfahl uns eine B+B Unterkunft. Da diese jedoch immer noch weit aus teurer, als unser Hotel in Aberdeen war, beschlossen wir es lieber in der örtlichen Jugendherberge zu versuchen. Diese lag etwas außerhalb und wir waren glücklich als wir in dieser ankamen. Danach jedoch wieder nächste Schock. Die Rezeption der Jugendherberge machte erst 17:00 auf und es war gerade mal 12:00. Wieder genervt, vor allem ich, machten wir uns zurück in die Stadt um in der Information wenigstens unsere Tasche abzugeben. Auf dem Weg überlegten wir, was wir den restlichen Tag noch machen wollten und entschlossen unser Busticket zu nutzen, um möglichst viele Attraktionen zu sehen. In der Information angekommen, erklärt man uns, das sie unser Gepäck nicht nehmen können, aber der örtliche Taxidienst einen Service anbietet, wo wir unsere Tasche ein paar Stunden abgeben könnten. Auf dem Weg zu diesem, kamen wir am Busbahnhof vorbei und wir studierten erst einmal die Fahrpläne. Wieder einmal wurden wir enttäuscht. Eigentlich gab es nur 2 Busse, alle anderen fuhren nur ein bis zweimal die Woche... Überraschenderweise sogar einer an diesem Tag um die ganze Insel, der für uns perfekt gewesen wäre. Da dieser jedoch auch nur einmal gefahren wäre und wir dann nicht wieder zurück kämen, auch sinnlos. Mit einem total sinnlosen Tagesticket ging es nun erstmal weiter zur Taxistation. Als wir vor dieser standen, fand vor allem ich das nicht mehr als so gute Idee, da dass alles etwas unvertrauenswürdig aussah. Auf jeden Fall waren wir wieder total genervt und wollten aus dieser Stadt nach dem Mittag nur noch weg. Ein Restaurant haben wir auch nicht gefunden, dafür gab es leckere Sandwiches. Danach ging es mit dem Bus zurück in die „Stadt“ Stromless die trotz des doofen Hotels viel besser ist als Kirkwall! Da wir nicht zurück ins Hotel wollten, suchten wir uns etwas anderes. Laura hatte morgens eine B+B Pension gesehen, bei welcher wir als erstes nach einem Zimmer fragten. Da angekommen, empfing uns ein älterer Mann, der uns dazu überzeugte, die Nacht in ihrer Unterkunft zu verbringen. Nachdem er uns unserer Zimmer gezeigt hatte, waren wir beeindruckt. Dies war die bisher detail-reichste Unterkunft, unseres Urlaubs. Soviel Kitsch sieht man selten, aber eigentlich ganz lustig und gemütlich. Nachdem wir endlich unsere Tasche stehen lassen konnten, ging es raus. Diesmal liefen wir in die andere Richtung, als am Vortag. Auf dem Weg sahen wir wieder viele Schafe und Kaninchen und hörten jede Menge Vögel. Zu Lauras besonderer Freunde, sahen wir auch zwei schwarze Lämmer. Diese wurden von ihr mehr als ausreichend fotografisch dokumentiert. Naja, wir hatten beide unseren Spaß und ich habe mit Lauras Kamera, viele lustige Fotos von ihr beim Tiereknipsen gemacht :-). Letztendlich kamen wir wieder auf den Weg des Vortages und beendeten so unsere Orkneytour. Abends wollten wir eigentlich noch irgendwo essen gehen, da wir jedoch kein offenes Restaurant fanden, gab es kalte Nudeln aus'm Supermarkt. Als Fazit bleibt zu sagen, dass es ein sehr stressiger Tag war, am Ende jedoch eine tolle Wanderung die Laune verbesserte.

Heute morgen durften wir uns auf ein leckeres Frühstück freuen. Bereits gestern durften wir, aus einer Menükarte, unseren warmen Teil des Frühstücks wählen. Für mich gab es Bacon mit Bohnen und Ei. Laura bekam frischen Lachs mit Nudeln und Omlett. Als wir in das Esszimmer des Hauses betraten, wartete jedoch schon ein riesiger bedeckter Tisch, mit allem möglichen Essen was man zum Frühstück nur essen kann. Wahnsinn was es da alles gab. Auf Laura wartete zusätzlich noch ein riesiger Früchteteller und ich aß erst einmal ein paar Cornflakes. Zu Trinken gab es Kaffee für Laura und Tee für mich. Die Wirtin kam ab und zu herein und fragte ob wir noch etwas benötigen und wir betrieben etwas Smalltalk. Irgendwann gab es dann das warme Essen und es war fantastisch!

Mittlerweile sitzen wir auf dem Schiff und warten, dass wir wieder zum Festland schaukeln. Ich hoffe nicht zu sehr, da ich vielleicht etwas viel zum Frühstück gegessen habe. Danach werden wir wieder zurück mit dem Bus nach Inverness und danach nach Fort William fahren. Dort werden wir die Nacht verbringen, bevor es morgen zurück nach Paisley geht...