#24 - Grillen und Einkaufen

Es geht ja sichtlich in den Endspurt mit Schottland und da geben wir uns nochmal Mühe, nicht mehr so lange mit dem Blogschreiben zu brauchen.
Am Dienstag, dem 01. Juni, kamen wir ja recht spät von unserer zweiten Highlandtour zurück.
Der darauf folgende Tag wurde also wieder zum Ausspannen genutzt. Wir begaben uns gegen Mittag in die Universität und holten den Upload vieler Bilder auf Marc's Seite nach. Das nahm ziemlich viel Zeit in Anspruch, weshalb wir auch nicht alles schafften, was wir geplant hatten. Als dann das Learning Centre halb 5 schloss, gingen wir nach Hause. Dort blieben wir nicht lange, da wir noch einkaufen gehen mussten. Nach dem Einkauf gab es erstmal Abendbrot – leckerer Fisch mit Zwiebeln und Kartoffelbrei. Den Rest des Abends verbrachte ich damit, Nudelsalat zu kreieren. Nachdem er dann endlich fertig im Kühlschrank landete, ging es auch schon ins Bett.

Warum ich wohl am Vorabend Nudelsalat gemacht habe? - Ganz einfach, wir wollten an diesem Donnerstag grillen! Darauf freuten wir uns schon die ganze Woche. Stattfinden sollte das Grillen in Ayr, zusammen mit unseren neugewonnenen Freunden ;) Auf dem Weg zum Bahnhof machten wir noch einen Umweg über das Postoffice, wo wir 2 Briefe nach Deutschland aufgaben. Pünktlich standen wir dann auf dem Bahnsteig und mit uns noch viele andere junge Leute. Alle hatten dem Wetter entsprechende luftige Kleidung an und wir ahnten schon, dass es für sie auch nach Ayr gehen würde. Das bedeutete also, dass wir uns den Strand mit vielen anderen Leuten teilen mussten ;) Als wir am Zielort ankamen, warteten wir noch ein paar Minuten, bis unsere Gruppe komplett war. In 2 Fleischern suchten wir noch nach fehlenden Zutaten für unser lang ersehntes Grillen. Letztendlich hatten wir eine wirklich leckere Auswahl und die Freude wuchs. Mit unseren Tüten und Taschen ging es Richtung Strand. Dort angekommen, machten wir es uns ein paar Meter davor, auf einer großen Wiese, bequem. Die Ayrler entfalteten ihr riesiges Bettlaken, während Marc und ich uns auf unseren mitgebrachten Isomatten niederließen. Wir waren für das Mitbringen der Einweggrills zuständig und Thomas und Tine kümmerten sich um das Essen. Der erste Grill wurde ausgepackt und angezündet, alles ging unerwartet einfach und auch schnell. Nachdem der Grill heiß genug und die Flamme wieder erloschen war, landeten die ersten Buletten und Würstchen auf dem kleinen
Aluteil. Kurze Zeit später waren dann auch schon die erste Leckerbissen auf den Tellern. Ich hatte sogar die Ehre, die erste Bulette zu bekommen und mir meinen Burger zu basteln. Schnell war der Grill wieder befüllt und es brutzelte fleißig. Hin und wieder kamen Leute an unserem kleinen Grillplatz vorbei und wir konnten ihnen ihre neidischen Blicke nicht verübeln – roch es doch soo lecker bei uns! :) Nach vielen Miniwürstchen, Burgern, Knoblauchhühnchen und Hühnchen in chinesischer Marinade waren wir dann alle abgefüttert. Wie es aber halt so ist, hat man immer ein bisschen mehr gekauft, als man dann letztendlich schafft und so blieben 3 Kebabspieße und ein wenig vom Hühnchen übrig. Wir überlegten schon einen „German Sausages“-Stand zu eröffnen und so die Reste loszubekommen. Diese Idee wurde aber schnell wieder verworfen und da Thomas auch keine Lust hatte, den Mädels neben uns unser restliches Essen anzubieten, lief es darauf hinaus, diese letztendlich wegzuwerfen. Bevor wir aber unseren Grillplatz verließen, ruhten wir unsere vollen Mägen noch etwas aus und ließen die Sonne unsere Gesichter heizen. Außerdem musste Thomas noch eine Runde Mövenköter spielen, als er mit einem Stück Brötchen über die Wiese rannte und aufgeregt mit seinen Armen hinundher wedelte, um sie anzulocken. Als die lauernden Möver mitbekamen, dass es bei dem winkenden Mann Futtern zu holen gab, kreisten sie schon bald um ihn herum. Nach dieser lustigen Aktion machten wir uns dann bald daran unseren Grillplatz aufzuräumen. Wir, als vorbildliche Deutsche, packten allen Müll fein in Tüten und liefen die 100 Meter zum nächsten Papierkorb :) Am Ende war das Stück Wiese wie neu und unbenutzt. Nur einen Makel hatten wir hinterlassen: Der Einweggrill hatte ein schwarzes Viereck in den Rasen gebrannt... Aber auch da wussten wir uns zu helfen. Fleißig sammelten wir etwas Gras, um die verbrannte Stelle zu verstecken. Nach dieser Arbeit erkannte man fast nichts mehr von unserer Untat, nur die auffällig vielen Gänseblümchen an der entsprechenden Stelle waren ein kleiner Hinweis auf unsere Ausbesserungsarbeiten :)
Dann ging es runter zum Strand. Viele Betrunkene waren dort anzutreffen und auch der herumliegen Müll gab kein wirklich schönes Bild ab. Wir liefen eine ganze Weile am Strand entlang, beobachten die Leute, ihre Hunde und wateten ab und zu im flachen Wasser (nur ich nich, bei mir füllten sich lediglich die Schuhe mit Sand). Bald hatten wir keine Lust mehr weiterzugehen und so drehten wir wieder um. Am Ausgangspunkt zurückgekehrt, gab es noch ein Softeis :) Nach der Eispause schlugen wir langsam den Weg Richtung Bahnhof ein. Immerhin war es schon nach um 6. Gegen 7 verabschiedeten wir uns und Marc und ich stiegen in den Zug. Zu Hause beendete Marc noch seinen Blog zur letzten Highlandtour und wir konnten ihn online stellen.

Der Freitag begann etwas planlos, da ich auf eine E-Mail wartete. Als sie aber bis Mittag noch nicht gekommen war, entschlossen wir uns den Tag nicht sinnlos verstreichen zu lassen. Schon lange hatte Marc den Wunsch, mal wieder in die Whisky Distillerie Auchentoshan zu fahren, um etwas von dem schottischen Nationalgetränk mit nach Hause nehmen zu können. So holten wir uns also ein Tagesticket und fuhren mit dem Bus etwa eine Stunde bis zu unserem Ziel. In der Distillerie ließen wir uns ziemlich Zeit mit der Auswahl der Whiskys. Die Frau an der Kasse wurde schon etwas unruhig. Dann endlich hatten wir unsere Wahl getroffen und sie viel auf zwei recht junge Whiskys - Der Preis war zwar auch entscheidend, aber auch während der Verkostung auf unserer Tour damals, sagte uns der jüngere geschmacklich mehr zu. Zwei Auchentoshan Gläser vervollständigten unseren Einkauf. Schon standen wir 15 Minuten später wieder an der Bushaltestelle nach Paisley.
Das Wetter war so schön und ein Tagesticket hatten wir ja nun gekauft, also entschlossen wir uns, nochmal nach Glasgow zu fahren. Dort begaben wir uns zunächst nochmal in die Einkaufsstraße, um für Marc nach einem schottischen T-Shirt zu gucken – wir hatten auch ein bestimmtes im Sinn und gingen schnurstracks auf den Laden zu, in welchem wir das gewünschte Shirt damals gesichteten hatten :) Wir wurden fündig und waren glücklich! Danach gab's für uns Cookies und unseren ersten Cupcake und wir genossen unser Vesper in der Sonne. Ein weiterer Wunsch Marc's wurde an diesem Nachmittag erfüllt: Lange schon träumte er von einer CD, vollgestopft mit Dudelsackmusik. Wir entschieden uns für eine nicht ganz so teure Variante von „Drums and Pipes“ und ich freute mich schon auf deren Einweihung (*Ironie ;)) Letzte Besorgung war das Aufladen unseres Internets, da wir es an diesem Morgen restlos verbraucht hatten und ohne steht die Welt ja stillt ;)
Bevor wir jedoch wieder nach Hause fuhren, machten wir noch einen Umweg über den Park Glasgow Green. Eigentliches Ziel war ja mal ein paar Fotos von den Pferderiesen der Rasse Clydesdales zu bekommen, allerdings fanden wir deren Weide leer vor und so ging es wieder zurück zur Haltestelle. Ziemlich fix kam auch schon unser Bus und wir konnten den restlichen Abend unsere kommende Englandtour vorbereiten. Trotzdem wir am nächsten Morgen um 5 aufstehen mussten, gingen wir erst um Mitternacht ins Bett...