#9 - Largs und Cumbrae Island
Am letzten Sonntag unternahmen wir mal wieder etwas Größeres, nachdem uns der Regen an den vorherigen Tagen einen Strich durch die Rechnung machte.
Plan war es, nach Largs zu fahren, um von dort aus auf die anliegende Insel Great Cumbrae Island zu erreichen.
Laut Aussage des Wetterberichtes, richteten wir uns also auf einen sonnigen, klaren Tag ein. Der erste Blick aus dem Fenster am Morgen verriet allerdings, dass wir uns zu früh gefreut hatten. Dennoch wollten wir den Ausflug nicht ausfallen lassen und liefen zum Bahnhof. Mit den Karten in der Hand warteten wir auf unserem Bahnsteig und wunderten uns über die Anzeige, die verriet, dass unser Zug erstens später fuhr und zweitens nicht bis zum Ende der Strecke. Am Fahrkartenschalter erfuhren wir, dass zwischen Johnstone und Kilwinning Busse als Schienenersatz verkehrten. Des Weiteren wurden wir auf die verzögerte Reisedauer hingewiesen, welche sich von ursprünglich einer Stunde, auf 2 Stunden erstreckte. Die Tickets hatten wir nun schon gekauft und geplant war der Ausflug auch schon, also stiegen wir in den Zug nach Johnstone. Während der Fahrt mit dem Bus fingen wir an zu bereuen, dass wir auf das Mittagessen verzichtet und auch nichts Essbares mitgenommen hatten. Mit dem Hunger ließ es sich aber noch aushalten und weit war es auch nicht mehr, als wir in Kilwinning in die Bahn stiegen.
Gegen 2 pm waren wir in Largs. Auf dem Weg zum Wasser holten wir uns noch 2 Burger und stillten somit den aufkommenden Hunger. Die Anlegestelle der Fähre zur Cumbrae Island war nicht weit entfernt und als wir sie erreichten legte sie gerade wieder ab. Da sie aber aller 30 Minuten zur Insel übersetzte, brauchten wir nicht lange zu warten. Wir nutzten die Zeit, um am Wasser entlang zu laufen und die dunklen Wolken über uns, sowie die Regenwolken über der Insel missmutig zu beobachten.
Bevor es dann wirklich an Bord der Fähre ging, wärmten wir uns noch mit einer heißem Schokolade auf. Nach der 10 minütigen Fahrt standen wir dann also auf Cumbrae Island! Von der anderen Seite des Ufers aus, schätzte Marc die Insel auf eine Länge von 2-3 Kilometern, doch als wir dann auf deren Boden standen, mussten wir uns eingestehen, dass wir wohl doch eine Menge mehr zu erkunden und zu erlaufen hatten. Auf einer Übersichtskarte waren diverse Wanderwege für die Besucher der Insel eingezeichnet und da unsere Uhren erst halb 4 anzeigten, entschlossen wir uns für die längste Strecke. Wir starteten also unsere Wanderung auf einer Straße, die um die gesamte Insel herum führt. Hier und da knipsten wir ein Foto und beobachteten die Regenwolken, welche sich dieses Mal vom Festland auf uns zu bewegten. Unterwegs trafen wir eine Gruppe von Gänsen, die bedrohlich auf uns zu gewatschelt kam, doch als ich dann die Kamera zückte und entschlossen auf sie zuging, verloren sie wohl ihren Mut und kehrten uns die Rücken zu. Auch die Rinder, denen wir begegneten, waren wenig an uns und der Kamera interessiert. Ein, an die Felswand gemaltes, Gesicht, hielten wir für einen lustigen Streich – später entpuppte sich dieses jedoch als Sehenswürdigkeit :)
Nachdem wir nun schon eine Weile gelaufen waren und die Zeit ziemlich vorangeschritten war, machten wir uns dann doch etwas Sorgen, ob es besser war umzukehren oder wir weiter vorwärts wagen sollten, in der Hoffnung, dass die Insel nicht mehr sooo lang war.
Wir entschlossen uns dafür, noch ein wenig mehr von Cumbrae Island zu sehen – Laut Fahrplan fuhr die Fähre ja bis 20:30 und bis dahin blieb uns noch ein wenig Zeit. Den Regenwolken schienen wir auch entkommen zu sein, was uns zusätzlich noch zum Weiterzulaufen anspornte. Nach gelaufenen 1,5 und gefühlten 3 Stunden entdeckten wir dann den Zugang zu einen der anderen Wanderwege. Nun standen wir also vor der Entscheidung: unseren angefangenen Weg abbrechen und den neuen in Angriff nehmen oder doch noch unsere Richtung beibehalten. Wir wagten uns noch um die nächste Felsenecke und als wir sahen, wie lange die Insel noch zu sein schien, drehten wir auf der Stelle um und bogen in die vermeintliche Abkürzung ein. Der steinige Weg, der vor uns auftauchte, ließ uns schon etwas stutzig werden, doch als dieser uns auch noch auf einen Hügel führte, der keinerlei Wege oder Hinweise auf eine Laufrichtung aufweisen konnte, blieb uns die Spucke ganz weg. Naja, mutig, wie wir sind, wagten wir es dennoch durch's knie-hohe Gestrüpp und an manchen Stellen ließ sich sogar ein Pfad erahnen.
Um so mehr freuten wir uns über die Häuser, die in der Ferne auftauchten und sich nach und nach als kleine Stadt offenbarten.
Nachdem wir diese erreicht hatten, fanden wir auch endlich wieder eine Übersichtskarte und wir mussten uns nicht mehr so verloren fühlen...
Die Karte der Insel ließ uns wissen, dass wir uns in der Stadt Millport befanden. Dies wiederum hieß, dass wir nochmal so lange brauchten, um zurück zu Fähre zu kommen :( Da auch langsam die Dämmerung einsetzte, beeilten wir uns, was wohl später der Hauptgrund für die Fußschmerzen war. Im Lauschritt schafften wir es bis halb 7 zurück zur Anlegestelle unserer Fähre und konnten erstmal verschnaufen. Während wir auf die Rückkehr des ersehnten Schiffes warteten, knipsten wir noch einige Bilder von Largs' Ufer in hübscher Abendatmosphäre.
Als wir dieses dann eine halbe Stunde später erreichten und uns in den Zug setzen konnten, waren wir doch recht glücklich darüber. Der Ausflug war zwar wirklich toll, aber das Hetzen machte die ganze Angelegenheit sehr anstrengend und vor allem die Füße sollten noch Tage später ihr Leid davon tragen.
Das war's also wieder von unserem letzten Ausflug und ich entschuldige mich für die langen Wartezeiten und zusätzlich noch für die Länge des Blogeintrags ^^ - lasst es mich wissen, falls ich mich das nächste Mal kürzer fassen soll :)
Wiedermal liebe Grüße aus Schottland,
Marc und Laura
Bilder gibt's auch wieder: http://www.winhasser.de/bilder/tag-21
- Blog von Laura Kurzer
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